Gedanken am 28. Mai
Weniger ist oftmals mehr, wie es so richtig heisst. Vor vielen
Jahren hielt unser Geistlicher eine Predigt darüber, wie
leicht wir zu Sklaven unserer Besitztümer werden können.
Nach dem Gottesdienst sprach uns eine Freundin an und
sagte: »Als Reverend Chris fragte, was wir tun könnten, um
unser Leben zu vereinfachen, musste ich an die Woche denken,
als Bruce und ich euer Haus gehütet haben. Es war so
zeitraubend, all eure Pflanzen zu giessen, dass ich mich wirklich
gefragt habe, ob sie für dich und Miron auch eine solche
Belastung darstellen.« Ich liebe Pflanzen, aber Lindas Worte
bewirkten, dass ich unsere Sammlung plötzlich mit anderen
Augen sah. Wir behielten diejenigen, die uns am meisten am
Herzen lagen, und fanden für rund 20 weitere ein neues
Zuhause. Die Pflanzen, die uns verblieben, konnten wir auf
eine neue Weise würdigen. Bis dahin hatten wir soviel Arbeit
damit gehabt, uns um alle zu kümmern, dass uns kaum bewusst
geworden war, wie schön jede einzelne von ihnen war.
Tempelarbeit:
Göttliche Mutter, Du hast mir so unendlich viel geschenkt,
dass ich bisweilen vergesse, Deine Gaben angemessen zu
würdigen. Hilf mir, mein Leben zu vereinfachen, damit ich
das, was ich habe, wirklich schätzen kann. Und hilf mir,
Deine reiche Fülle auszustreuen, indem ich Dinge aus meinem
Besitz Menschen schenke, die sich richtig an ihnen zu
erfreuen vermögen.
Verweile für ein paar Minuten in der Shamatha-Vipassana-Meditation
und überlege dir dann, wovon du zuviel hast und wem du
davon etwas abgeben könntest.