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Inflation ist immer ein monetäres Phänomen

Analog gilt die obige Deflationsdefinition auch für Inflation: Inflation
ist ein Anstieg der Geldmenge. Trotz der von Hussman
dargestellten Ausführungen ist der Schlüssel zum Verständnis von
Inflationen nicht die Staatsverschuldung, sondern das Geldmengenwachstum.
Aus Sicht des Praktikers spielt es aber letztlich keine
Rolle, wer zuerst da war, das E i oder die Henne.

Der Primat der Geldmengenentwicklung ist auch in den Zitaten
von Bernholz enthalten. Er spricht ausdrücklich von
“Staatshaushaltsdefizite, die überwiegend durch Geldschöpfung finanziert
werden”. Er hat lediglich empirisch festgestellt, dass ein extrem
hohes Geldmengenwachstum in der Vergangenheit immer mit
einer großen Ausweitung der Staatsschulden einherging. Unser
Augenmerk muss allerdings beidem gelten, der Geldschöpfung
und der Staatsverschuldung.

Seit es Statistiken darüber gibt, sind zumindest in den USA alle
Geldmengenaggregate stärker gestiegen als der Konsumentenpreisindex.
Wir möchten hier nicht in die Diskussion einsteigen,
ob Letzterer die Geldentwertung systematisch unterschätzt, weil
dieser Punkt für unsere Analyse keine Bedeutung hat. Suchen wir
stattdessen einfach das Geldmengenaggregat aus, das die engste
Korrelation zwischen der Inflationsrate im Sinne des Konsumentenpreisindex
aufweist. Diese Geldmenge ist M-l. In meinem
Bestreben, zukünftige Inflationstrends vorherzusehen, gilt meine
besondere Aufmerksamkeit deshalb M-l.

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