Katholische Universität distanziert sich von Papstaussage
Die Katholische Universität Louvain hat sich nach einer Rede des Papstes von dessen Äußerungen über Unterschiede von Frauen und Männern distanziert.
Papst Franziskus hatte am Samstagnachmittag vor Studierenden und Lehrenden der Hochschule gesagt: „Was für die Frau charakteristisch ist, was weiblich ist, wird nicht durch Konsens oder Ideologien festgelegt. Und die Würde wird durch ein ursprüngliches Gesetz gesichert, das nicht auf Papier geschrieben, sondern dem Leib eingeschrieben ist. Die Würde ist ein unschätzbares Gut, eine ursprüngliche Qualität, die kein menschliches Gesetz geben oder nehmen kann.“
Später hatte er in improvisierter Rede hinzugefügt: „Frau ist fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe – deshalb ist die Frau wichtiger als der Mann.“
Dazu erklärte die Hochschule „ihr Unverständnis und ihre Nichtzustimmung zu der von Papst Franziskus vorgebrachten Position über die Rolle von Frauen in Kirche und Gesellschaft“. Die Worte des Papstes über das Wesen der Frau seien eine „deterministische und reduktionistische Position”, von der sich die Universität distanziere.
Weiter heißt es in der Erklärung: „Die katholische Universität Louvain ist einer inklusive Hochschule und dem Kampf gegen sexistische und sexuelle Gewalt verpflichtet. Sie unterstreicht ihren Wunsch, dass jeder Mensch in ihr und in der Gesellschaft sich entwickeln und Erfolg haben kann, unabhängig von Herkunft, geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung. Sie ruft die Kirche auf, demselben Weg zu folgen, ohne jegliche Form der Diskriminierung“. Zugleich heißt es in der Erklärung, dass die Universität mit anderen Ausführungen des Papstes, etwa zum Klimaschutz oder gegen die Religion als Machtinstrument, übereinstimme.