⚔️ Komturei Château de Pelerin (=Atlith, Israel)
Der Bau dieser Festung wurde von den Templern und den Deutschordensrittern unter der Führung des flämischen Ritters Walther von Avesnes (den die Templer aus muslimischer Gefangenschaft befreit hatten) 1217 oder 1218 auf einer felsigen Halbinsel zwischen Haifa und Caesarea begonnen. Später wurde die Anlage den Templern allein übergeben. Man umgab das Bauwerk mit einem Graben von 6 Metern Tiefe und einer äußeren Mauer von 16 m Höhe und 6,5 m Stärke mit drei Türmen, die “auf Lücke” zu den Türmen der Hauptmauer gesetzt waren. Die innere Mauer war über 30 m hoch und teilweise mehr als 10 m stark. Mehrere Türme von einer Höhe von über 35 m und einer Grundfläche von 27×21 m verstärkten die innere Mauer. Vorbild für dieses Verteidigungssystem war vielleicht die Landmauer von Konstantinopel (Biller). Die Burg besaß außer den notwendigen Verteidigungselementen natürlich auch alle für das Ordensleben nötigen Gebäude, wie ein kreuzrippengewölbtes Refektorium und eine große Kirche auf zentralem Grundriß mit einem polygonen Annexbau. In dieser Kirche wurden die Reliquien der Hl. Euphemia verwahrt. Einer der Altäre steht heute (vermutlich) in der Kirche All Hallows in London (Undercroft Chapel). Drei Brunnen sicherten die Wasserversorgung. Die Versorgung der Besatzung konnte auch über den Hafen erfolgen. Bis zu 4000 Mann konnte das Pilgerschloss beherbergen.
Bereits 1219 und erneut 1220 muss die Burg der Belagerung von Mu’azzam widerstehen. Ringsum begann sich eine kleine Stadt zu entwickeln, die ihrerseits mit einer Mauer umgeben wurde. 1228 war es Kaiser Friedrich II., der umsonst versuchte, sich in Besitz des Pilgerschlosses zu bringen. Er wurde von den Templern gefangengesetzt und musste auf sein Vorhaben verzichten. Während des ersten Kreuzzuges König Louis des Heiligen residierte seine Gemahlin Margarete hier und brachte sogar ihren Sohn zur Welt. 1265 hatte die Burg den Angriff des Sultans Baibars zu ertragen. Die gesamte umwärts gelegene Stadt wurde zerstört, doch die Burg widerstand. Sie hielt selbst noch nach dem Fall von Akkon 1291 aus — die Garnison wurde ohne Kampf nach Zypern evakuiert. Einige Wochen später wurde die Burg durch moslemische Truppen besetzt. In den folgenden Jahrhunderten verfiel das Bauwerk langsam.
Heute befinden sich die Reste der Burg innerhalb eines israelischen Militärstützpunktes und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.