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Papst begrüßt Jain-Delegation: „Gemeinsam Hoffnung säen“

An diesem Montagmorgen hat Franziskus im Vatikan eine internationale Delegation der religiösen Jain-Gemeinschaft empfangen. In seiner Ansprache hob der Papst die Bedeutung von Vielfalt, Inklusion und interreligiöser Zusammenarbeit hervor, um globale Herausforderungen wie soziale Ungleichheit und Umweltprobleme zu bewältigen. Gleichzeitig bat er um Gebete für den gesundheitlich angeschlagenen Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot, den Präfekten des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog.

Franziskus dankte der Jain-Delegation für ihr Engagement, Wege zu finden, um die Schwächsten in der Gesellschaft und die Umwelt zu schützen. „Diese Bereiche des Nachdenkens und Handelns sind für unsere Zeit sehr wichtig geworden, und die Initiativen, die sie erfordern, müssen mit Ernsthaftigkeit, Engagement und Mitverantwortung umgesetzt werden“, erklärte der Papst. Dabei kritisierte er den zunehmenden Individualismus und die Gleichgültigkeit in der Gesellschaft, die dazu führen, dass die Würde und Rechte vieler Menschen, besonders in multikulturellen Kontexten, missachtet werden.

Der Papst stellte die „soziale Freundschaft, Solidarität und Frieden“ als Kernwerte heraus, die es zu fördern gelte, und ermutigte die Delegation, nicht von konstruktiven Bemühungen abzulassen, auch wenn diese oft behindert würden. „Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen und nicht davor zurückschrecken, Hoffnung zu säen“, sagte Franziskus.

Jainismus: Gewaltlosigkeit und Respekt vor allen Lebewesen

Die Jain-Gemeinschaft, eine der ältesten Religionen der Welt, stammt aus Indien und basiert auf Prinzipien wie Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrheit (Satya) und Askese. Jainisten lehnen jede Form von Gewalt gegen Lebewesen ab und leben nach einem strikten ethischen Kodex. Ihre Philosophie betont die Verbundenheit allen Lebens und fördert nachhaltiges Handeln sowie den Schutz der Umwelt.

Im Rahmen des Treffens tauschte sich die Delegation mit Mitgliedern des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog aus, um gemeinsame Projekte zur Förderung von Frieden und Umweltschutz voranzubringen.

Die Verantwortung der Gläubigen

Franziskus erinnerte die Anwesenden daran, dass „Gott alle Menschen gleich an Rechten, Pflichten und Würde erschaffen hat“ und dazu berufen habe, als Brüder und Schwestern zusammenzuleben. Dabei zitierte er das Dokument über die „Menschliche Brüderlichkeit“ von 2019, das die universelle Geschwisterlichkeit und Zusammenarbeit als Grundpfeiler einer gerechten Welt betont.

„Jeder Mensch guten Willens kann Liebe verbreiten…“

„Jeder Mensch guten Willens kann Liebe verbreiten, sich den Bedürftigen widmen und dabei die Unterschiede respektieren“, sagte der Papst. Diese Haltung sei entscheidend, um das gemeinsame Haus – die Erde – zu schützen und den Schwächsten beizustehen.

Interreligiöser Dialog als Schlüssel zur Einheit

Papst Franziskus lobte interreligiöse Begegnungen wie die aktuelle im Vatikan als wichtige Plattformen, um den gemeinsamen Willen zur Schaffung einer besseren Welt zu stärken. „Initiativen wie diese wecken in uns Gläubigen einen Sinn für Menschlichkeit und geben uns neue Energie, um füreinander und für das gemeinsame Haus zu sorgen“, betonte er abschließend.

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