Religionsfreiheit ist Grundpfeiler gerechter Gesellschaft
Als Templer wissen wir: Wo der Mensch in seinem Glauben unfrei ist, da stirbt auch der freie Geist. Darum lohnt es, die Worte Papst Leo XIV. aufmerksam zu betrachten, die er anlässlich der Audienz mit Mitgliedern des Hilfswerks „Kirche in Not“ im Vatikan sprach.
Religionsfreiheit – kein Privileg, sondern ein Recht
Papst Leo erinnerte daran, dass Religionsfreiheit nicht „etwas Optionales“ sei, sondern „ein Grundpfeiler jeder gerechten Gesellschaft“. Sie schafft den Raum, in dem das menschliche Gewissen wachsen, prüfen und entscheiden kann.
Dort, wo sie unterdrückt wird, zerfällt das ethische Gefüge:
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Vertrauen wird zu Angst.
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Dialog wird durch Misstrauen ersetzt.
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Unterdrückung mündet in Gewalt.
Seine Worte sind eine deutliche Erinnerung: Ohne Religionsfreiheit kann es weder Frieden noch Gerechtigkeit geben.
Kirche in Not – Zeugnis der Solidarität
Der Papst würdigte besonders die Arbeit von „Kirche in Not“ (Aid to the Church in Need), das seit 1947 den Auftrag verfolgt, den Bedrängten Hoffnung zu bringen.
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Ob durch den Wiederaufbau zerstörter Kapellen,
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die Unterstützung von Ordensschwestern,
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oder durch Radiosender, Fahrzeuge und Missionsarbeit –
immer wird damit nicht nur die Kirche gestärkt, sondern auch das geistige und moralische Gefüge ganzer Gesellschaften.
Besonders hob Leo XIV. die Hilfe in seiner früheren Wahlheimat Peru hervor, wo das Hilfswerk viele Missionen unterstützt habe – auch in der Diözese Chiclayo, in der er einst diente.
Religionsfreiheit als Friedensmission
Der Papst betonte, dass Religionsfreiheit auch eine Grundlage echter Versöhnung sei. Wird sie verweigert, verlieren Menschen die Möglichkeit, frei auf die Wahrheit zu antworten. Doch wo sie gelebt wird, dort können selbst kleine christliche Minderheiten zu Friedensstiftern werden – ein direkter Bezug zum Wort Jesu: „Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes heißen“ (Mt 5,9).
So wird die Kirche – unterstützt von „Kirche in Not“ – in Ländern wie Burkina Faso oder Mosambik zu einem lebendigen Zeichen von Geschwisterlichkeit und Hoffnung.
Der Auftrag für uns Templer
Auch wir Templer sind aufgerufen, die Freiheit des Glaubens zu verteidigen. Nicht im Sinne einer äußeren Macht, sondern als Hüter des Gewissens. Denn Religionsfreiheit bedeutet: Der Mensch darf vor Gott treten, ohne Zwang, ohne Furcht, allein geleitet von der Wahrheit, die er im Herzen erkennt.
Dies ist der Kern eines gerechten Miteinanders – damals wie heute.
