Ritterliche Wappen
Um einen Ritter auch in Turnieren oder bei der Schlacht erkennen zu können, bürgerte es sich im Hochmittelalter ein, dass sie auf der Rüstung sowie auf ihrem Schild ihr Wappen trugen. Zu Beginn war dies vielfach das Wappen des Lehensherrn, das vor allem im Krieg dazu diente, die eigenen Kampfgefährten zu identifizieren.
Berühmte Abzeichen waren damals zum Beispiel der Löwe des flämischen Königs, das sächsische springende Ross oder das Abbild des kastilischen Schlosses.
In späterer Zeit trugen die Ritter hier ihr eigenes Wappen. Auf diese Weise konnten
die Kämpfer ihre individuellen Kampferfolge für sich verbuchen, denn so wussten alle Umstehenden sofort, wer hier die Schlachtreihe angeführt und die Front des Feindes siegreich durchbrochen hatte.
Wie ein Wappen beschaffen zu sein hatte, unterlag strengen Regeln und Vorschriften.
Diese überwachte der Berufsstand der Herolde, die vom König berufen wurden und nach einer langen Ausbildung vor allem bei Turnieren die Herkunft und die Turnierfähigkeit der Ritter streng prüften.
Dafür führen sie ein eigenes Wappenbuch, in dem alle wichtigen ritterlichen Wappen des Landes verzeichnet waren. Von ihnen leitet sich auch der Name der späteren Wappen-Wissenschaft, der sogenannten Heraldik ab.
Ein Vollwappen setzte sich beispielsweise aus Wappenschild und dem Helm mit dem entsprechenden Helmabzeichen, der so genannten Helmzier, zusammen.
Je höher der Rang, umso häufiger kamen weitere Herrschaftsinsignien oder Prachtzeichen bis hin zur Krone hinzu.
Ab Ende des 11. Jahrhunderts gehörte das Wappen sogar zum vererbbaren Besitz eines
Ritters und wurde von Generation zu Generation weitergegeben.