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✠ Was ist Heraldik

Die Bezeichnung Heraldik leitet sich vom germanischen
Wort «Herold» ab. Herolde waren Ausrufer bei den Turnieren. Sie mußten neben unzähligen Wappen- auch geographische Kenntnisse
mitbringen, außerdem ein gutes Gedächtnis sowie
eine weltgewandte Mehrsprachigkeit besitzen.
Wie wichtig sie waren, zeigt sich daran, daß Herzöge
auch auf Feldzügen Herolde im Gefolge hatten, so
auch Albrecht von Bayern auf seinem Feldzug nach
Friesland. Ihn begleiteten 21 Herolde. Zu ihren zivilen
Aufgaben zählte es, bei den großen höfischen Turnieren
die Turnierfähigkeit der Teilnehmer festzustellen
sowie deren Wappen auf Richtigkeit zu überprüfen.
Herolde kontrollierten die Einhaltung der Farbregeln
und wiesen unrechtmäßig geführte Wappen zurück,
Ihrem Urteil mußte der Ritter sich beugen.

Wappen erfreuten sich wachsender Beliebtheit, und ihre Anzahl
wuchs rasch. Um den Überblick zu wahren, hielten die
Herolde in den Turnierbüchern die einzelnen Wappen
mit Helmzier und Helmdecken sowie die Farben fest.
Das Aufkommen der Wappen im 12. Jahrhundert geht
auf ein praktisches Bedürfnis der damaligen Ritter und
Heere zurück. Zu ihrer Rüstung gehörte damals auch
der sogenannte Topfhelm, der dem Ritter nur durch einen
schmalen Sehschlitz Sicht bot. Da Ausrüstung und
Waffen bei Freund und Feind annähernd gleich waren,
hatte man zur Kennzeichnung der jeweiligen Kriegsparteien
die Schilde mit grellen Farben bemalt.
Diese Erkennungszeichen mußten gut sichtbar und unterscheidbar
sein. Deshalb waren die ersten Wappen auch sehr einfach gestaltet.

Den «Metallen» Gold (Gelb) und Silber (Weiß) stellte man
klare Grundfarben (Schwarz, Rot, Grün, Blau) gegenüber,
um damit eine große Fernwirkung zu erzielen. Die ältesten bekannten
Wappen beschränkten sich in der Gestaltung auf
die Gegenüberstellung von Farbe und Metall.

Die Schildfläche wurde von «Heroldsbildern» aufgeteilt.
Aber schon bald wurden auch einfache Tier- und
Pflanzenmotive wie Adler. Löwe. Bär bzw. Eiche,
Rose, Lilie in das Wappen aufgenommen. Ebenso
finden sich religiöse Symbole, wie das Kreuz, und
Symbole des Rechtswesens, wie das Schwert. Das
Gebot einer guten Wiedererkennbarkeit verlangte eine
stilisierte und abstrahierte Darstellungsform aller
«natürlichen» Schildfiguren.

Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts war das Recht,
ein Wappen zu führen, auf Herrscher, Heerführer und
Adelige beschränkt. Im Laufe des Jahrhunderts
schwand allmählich die Praxis der freien Wappenwahl.
Nurmehr der jeweilige Territorialherrscher hatte das
Recht, Wappen zu verleihen. Die Wappenverleihung ist
seitdem durch eine besondere Urkunde dokumentiert:
der Wappenbrief beschreibt das Wappen, und das
Wappen kann auch darin farbig abgebildet sein. Die
Wappenfähigkeit ging zunehmend auch auf Städte.
Märkte und Gemeinden über sowie auf den Klerus.
Auch Handwerkerzünfte, Gilden und studentische Vereinigungen
führten Wappen. Bürgerliche Wappen lassen
sich bereits für das späte 13. Jahrhundert nachweisen.
Wohlhabende Bürger. Patrizier, Gelehrte, Ärzte
und Apotheker strebten den Besitz eines Wappens an.
Die Berechtigung, ein Wappen zu führen, war unabhängig
vom Geburtsstand.

Seit dem 15. Jahrhundert kennen wir die ersten Wappenverleihungen
durch Wappenbriefe ohne gleichzeitige Erhebung in den Adelsstand.

Besitzt Ihre Familie schon ein eigenes Wappen?
Wenn nicht, so gehen Sie jetzt auf diese Seite.

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