Wer war Elias Ashmole?
Gelehrter, Alchemist und Freimaurer
Elias Ashmole (1617–1692) war eine herausragende Figur der englischen Geistesgeschichte. Als Gelehrter, Alchemist und einer der frühesten bekannten Freimaurer spielte er eine bedeutende Rolle in der Wissenschafts- und Geisteswelt des 17. Jahrhunderts. Er war zudem Mitbegründer der Royal Society, einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Gesellschaften seiner Zeit.
Ashmole und die Templer
In seinem Werk „Institutions, Laws and Ceremonies of the Most Noble Order of the Garter“ setzt sich Ashmole intensiv mit der Geschichte des Hosenbandordens auseinander. Dabei lobt er die Templer als tapfere Verteidiger des Heiligen Landes und als unbeugsame Kämpfer gegen die Ungläubigen. Gleichzeitig gibt er einen kurzen Überblick über den Prozess gegen den Orden und die Umstände, die zu dessen Untergang führten.
Kritik an Reichtum und Machtstreben
Trotz seiner Bewunderung für die Templer sieht Ashmole deren Stolz und Reichtümer kritisch. Er vertritt die Ansicht, dass der immense Wohlstand des Ordens und dessen Bestrebungen, sich der Autorität des Patriarchen von Jerusalem zu entziehen und sich direkt dem Papst zu unterstellen, schließlich zu ihrem Niedergang beigetragen haben. Diese Ambitionen hätten die Templer angreifbar gemacht und ihren Feinden – insbesondere dem französischen König Philipp IV. – eine Rechtfertigung für ihre Verfolgung geliefert.
Ashmoles Einfluss und Erbe
Neben seinen historischen und philosophischen Schriften bleibt Ashmole vor allem als Sammler und Gelehrter in Erinnerung. Seine umfangreiche Sammlung bildete die Grundlage für das Ashmolean Museum in Oxford, eines der ersten öffentlichen Museen Europas. Darüber hinaus trug sein Interesse an Alchemie, Freimaurerei und okkulten Wissenschaften zur Entwicklung der esoterischen Traditionen im 17. Jahrhundert bei.
Sein Werk zeugt von einem tiefgehenden Interesse an der Geschichte und der Symbolik alter Orden, was ihn zu einer wichtigen Figur in der Erforschung der Templer und anderer Ritterorden macht.