✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Alvensleben, Friedrich von (Provinzmeister, Deutschland)

Der aus einer alten (und heute noch existierenden) Adelsfamilie stammende Friedrich von Alvensleben amtierte um 1300 als Komtur der bedeutenden Niederlassungen in Süpplingenburg und möglicherweise auch Wichmannsdorf, ab etwa 1303 war er bereits Provinzmeister von Deutschland und Slawien. Besonders die Sagen zeigen ihn als engagierten Kämpfer gegen die heidnischen Wenden. Noch 1308, ein Jahr nach Beginn der Prozesse in Frankreich, hatte er diese Würde inne und urkundete bei einem Güterverkauf. Im gleichen Jahr kam es zum Konflikt der Templer mit Erzbischof Burchard III. von Magdeburg, der noch vor dem offiziellen päpstlichen Erlass die Ordensbrüder seines Jurisdiktionsbezirks verhaften ließ – darunter Friedrich von Alvensleben – und ihre Güter einziehen. Templer, die sich in der befestigten Anlage von Beyernaumburg verschanzten, ließ er belagern und geriet so in Streit mit Bischof Albert von Halberstadt, der hier territoriale Rechte geltend machte. Erst im November 1308 konnte ein Vertrag zwischen Bischof, Erzbischof und Templern ausgehandelt werden, der die persönlichen und materiellen Rechte aller Parteien respektierte und auch den Templern ihre Sicherheit garantierte. Am Zustandekommen des Vertrages war Friedrich von Alvensleben maßgeblich beteiligt. Er starb vermutlich vor dem 9. Februar 1313, denn an diesem Tag stiftete seine Schwester, Äbtissin in Halberstadt, ein Jahresgedächtnis zu seinen Ehren. Ob er zuvor noch in den Johanniterorden übergetreten war, wie in der Sage vom „Knödelland“ zu lesen ist, kann nicht nachgewiesen werden. Die Familie von Alvensleben hatte jedoch auch enge Beziehungen zum Johanniterorden.

Wie hoch Friedrichs Ansehen bereits zu seinen Lebzeiten war, zeigt die Entwicklung diverser Legenden um seine Person. Die Johanniter reklamierten ihn als hochrangiges Mitglied. Einige Sagen aus der Neumark, die Ende des 19. Jhs. erstmals schriftlich fixiert wurden, erwähnen Friedrich von Alvensleben als tapferen Ordensritter, der zu bestimmten magischen Zeiten (Johannisnacht), aus dem Grabe aufersteht und seine Templer ins Heilige Land führt, oder im Kampf gegen die heidnischen Wenden sogar Ungeheuer bändigt, gleichzeitig aber christliche und ritterliche Milde walten lässt.

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