⚔️ Gedanken am 11. April
Shamatha-Vipassana – Die Kunst, im Jetzt zu erwachen
In einer Welt, die uns ständig in Gedanken, Erinnerungen und Erwartungen hält, wirkt sie fast wie ein Wundermittel:
Shamatha-Vipassana, die Meditation des ruhigen Verweilens und der klaren Einsicht.
Diese Praxis, die auf den historischen Buddha zurückgeht, ist mehr als bloße Achtsamkeit. Sie ist ein Weg, der uns aus der Enge unserer Geschichte herausführt – aus dem ewigen Denken, Werten und Reagieren – hinein in die Weite des gegenwärtigen Augenblicks.
Die Ursprünge: Erwachen unter dem Bodhi-Baum
Die Überlieferung berichtet, dass der Buddha genau diese Form der Meditation praktizierte, als er unter dem Bodhi-Baum saß – in tiefer Sammlung und stiller Klarheit.
Er ließ die Gedanken kommen und gehen, wie Wolken am Himmel. Er kämpfte nicht mit ihnen, analysierte sie nicht – sondern sah durch sie hindurch.
Was blieb, war reines Gewahrsein. Und in diesem Gewahrsein erwachte er – nicht aus dem Schlaf, sondern aus dem Ich.
Was ist Shamatha-Vipassana?
Diese Meditation vereint zwei Aspekte:
-
Shamatha – das ruhige Verweilen:
Der Geist wird sanft zentriert, meist durch die Aufmerksamkeit auf den Atem. -
Vipassana – die Einsicht:
Während du ruhst, weitet sich dein Geist, wird offen für das, was ist – ohne Urteil, ohne Festhalten.
Der besondere Schatz dieser Übung: Sie wird mit offenen Augen praktiziert.
So kann das klare Sehen des gegenwärtigen Augenblicks direkt in den Alltag hineinwirken – es gibt keine „Trennung“ zwischen Meditation und Leben.
Templerarbeit: Der Himmel deines Geistes
„Verbringe wenigstens fünf Minuten in der Shamatha-Vipassana-Meditation… und vergiß nicht: Nur 25 % deiner Aufmerksamkeit gelten dem Atem – die restlichen 75 % dem offenen Raum.“
Die Templerarbeit lädt dich ein, diese Praxis nicht als Rückzug, sondern als geistige Wachsamkeit mitten im Leben zu verstehen.
Ein Ritter des Geistes begegnet der Welt wach, klar und ohne sich in Geschichten zu verlieren.
Anleitung zur Meditation
-
Setze dich ruhig und aufrecht – wach, aber entspannt.
-
Halte deine Augen leicht geöffnet, der Blick weich, nach unten gerichtet.
-
Spüre deinen Atem – nicht kontrolliert, nur beobachtet.
-
25 % deiner Aufmerksamkeit ruhen auf dem Atem.
-
-
Weite deinen Geist – lass alle Gedanken, Geräusche, Empfindungen durchziehen, wie Vögel am Himmel.
-
75 % deiner Aufmerksamkeit sind auf Geräumigkeit gerichtet.
-
-
Wenn du länger als fünf Minuten sitzt, strecke dich kurz, bleib frisch – und kehre zurück in die Weite.
Warum das wirkt
Das Ich lebt von Geschichten. Es will dir erzählen, wer du bist, was du brauchst, was dir fehlt, was andere denken.
Doch in der Meditation beginnt etwas Magisches:
Die Geschichte verliert an Bedeutung.
Das Jetzt tritt in den Vordergrund.
Du wirst Zuschauer – nicht mehr Hauptdarsteller des inneren Dramas.
Fazit: Meditation als Tor zur Freiheit
Shamatha-Vipassana ist kein „Ziel“, sondern ein Weg der Befreiung –
nicht durch Kampf, sondern durch Loslassen.
Nicht durch Analyse, sondern durch Hingabe an die Gegenwart.
Nicht durch Rückzug, sondern durch innere Präsenz in der Welt.
Und das Schönste: Du kannst sie überall mit hinnehmen – bei jedem Schritt, bei jedem Gespräch, bei jedem Blick.
🕯️ Möge der Große Geist dich heute lehren, nicht in der Vergangenheit zu verweilen, sondern im leuchtenden Jetzt zu leben.
Mögest du erkennen: Der Himmel deines Geistes ist weiter, als du dachtest.
In stiller Klarheit – dein Templerweg.