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⚔️ Gedanken am 14. April

Zwischen Getriebenheit und Gegenwart – Das Ich, das Höhere Selbst und die Illusion des Glücks

Es liegt in der Natur des Ichs, im Denken zu leben. Es wälzt Erinnerungen, schmiedet Pläne, bewertet, vergleicht, kommentiert – ununterbrochen. Dieses unablässige Denken erzeugt eine Art mentalen Nebel, der uns vom gegenwärtigen Moment trennt.

Während das Ich sich in Vergangenem oder Zukünftigem verliert, verpasst es den einzigen Ort, an dem echtes Leben geschieht: das Jetzt.

Das Ich – immer auf der Suche

Das Ich ist niemals zufrieden, weil es niemals wirklich anwesend ist.
Es jagt dem Glück hinterher, als läge es irgendwo anders – in einem Besitz, einem Erfolg, einer Bestätigung, einem Ziel.

Und wenn es dann bekommt, was es sich ersehnt hat, geschieht tatsächlich ein kleiner Zauber:
Für einen winzigen Moment hört das Suchen auf – und plötzlich ist Freude da.

Nicht, weil das „Ding“ selbst Glück gebracht hat,
sondern weil das Ich für einen kurzen Moment still war – und der Mensch im Jetzt ankam.

Doch dieser Zustand ist nie von Dauer.
Bald kommt der nächste Wunsch, die nächste Unruhe, das nächste Ziel.
Denn das Ich kennt keine wirkliche Erfüllung – nur Momentaufnahmen des Besitzens.

Das Höhere Selbst – still, weit, verbunden

Ganz anders ist die Natur des Höheren Selbst.
Es lebt nicht im Begehren, sondern im gegenwärtigen Sein.
Es fühlt sich mit allem verbunden, erkennt das Leben als ein kontinuierliches Geschenk, nicht als etwas, das es kontrollieren oder besitzen muss.

Wenn wir im Höheren Selbst ruhen, brauchen wir nichts hinzuzufügen, um glücklich zu sein.
Die Verbundenheit mit dem Moment genügt.
Daraus entsteht eine tiefe, stille Freude, die nicht laut ist – aber bleibend.

Templerarbeit: Rückkehr ins Jetzt

„Da die Gegenwart die einzige Zeit ist, in der wir uns an etwas erfreuen können, ist das Ich ständig unzufrieden.“

Die heutige Praxis lädt dich ein, diese Wahrheit zu erforschen – durch Erfahrung, nicht durch Denken.

Übung: Achtsamkeit wiederholen, Tiefe vertiefen

  1. Beginne mit einer Shamatha-Vipassana-Meditation (mindestens 5 Minuten):

    • 25 % deiner Aufmerksamkeit auf den Atem,

    • 75 % auf die Weite des Geistes – Gedanken kommen und gehen lassen, ohne sie festzuhalten.

  2. Erinnere dich anschließend an deine gestrige Achtsamkeitsübung:

    • Hast du wirklich präsent gespült, gegessen, geduscht, gegangen?

    • Oder warst du in Gedanken unterwegs – so wie in der Meditation?

  3. Wiederhole die gleiche Achtsamkeitsübung heute erneut.
    Aber diesmal mit der Absicht:

    „Ich will nicht nur tun – ich will gegenwärtig sein, in meinem Höheren Selbst ruhen, jetzt.“

  4. Beobachte, wie sich dein Geist verhält.
    – Drängt er dich wieder ins Planen, Erinnern, Reagieren?
    – Nutze deinen Atem als Anker:

    „Einatmen – ich komme zurück.
    Ausatmen – ich bin hier.“

Fazit: Das Glück ist nicht dort – es ist hier

Das Ich will immer etwas – und hat nie genug.
Das Höhere Selbst braucht nichts – und ist erfüllt.

Du musst nicht gegen dein Ich kämpfen.
Aber du kannst wählen, wem du heute Gehör schenkst:
Dem Getriebenen, oder dem Stillen.
Dem Suchenden, oder dem Sehenden.
Dem, der „will“, oder dem, der wahrnimmt.

🕯️ Möge deine heutige Achtsamkeit dir zeigen, dass das Glück nicht in der Erfüllung deiner Wünsche liegt – sondern im Ankommen im Augenblick.
In Präsenz und Klarheit – dein Templerweg.

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