⚔️ Gedanken am 18. April
Yoga – Die Wiederentdeckung unserer unzertrennlichen Einheit mit dem Göttlichen
Die wahre Bedeutung von Yoga
Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „Vereinigung“. Doch es geht dabei nicht um eine äußerliche Verbindung zweier getrennter Dinge, sondern um das Wiedererkennen einer Einheit, die schon immer bestanden hat – die Vereinigung des individuellen Geistes mit dem Göttlichen Geist, aus dem wir stammen, in dem wir leben und unser Sein haben.
Yoga ist somit nicht der Versuch, etwas Neues zu schaffen, sondern das behutsame Entfernen all jener Schleier, die uns glauben machen, wir seien jemals getrennt gewesen. Es ist der Weg nach Hause – in das stille Gewahrsein, dass wir im Herzen des Göttlichen stets geborgen waren.
Patanjalis Yogasutra – Der Weg der inneren Stille
Im ersten Lehrsatz seines berühmten Werkes, der Yogasutras, beschreibt der indische Weise Patanjali die Essenz des Yoga mit den Worten:
„Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Bewegungen des Geistes.“
(yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ)
Gemeint ist damit das Aufhören des inneren Gedankenstroms – des unablässigen Kommentierens, Urteilens, Einordnens, Erinnerns und Planens. Es ist das Schweigen des Geistes, der sich so gerne mit „Ich“ und „Mein“ beschäftigt – jenes Ego, das sich ständig in der Vergangenheit oder Zukunft verliert.
Wenn dieser Strom zur Ruhe kommt, erkennen wir das, was immer da war: den Göttlichen Geist, das stille, lebendige Bewusstsein, das alles durchdringt und erhält.
Der Strom des Göttlichen Geistes
Yoga ist also nicht nur eine körperliche Übung, sondern eine geistige Disziplin – eine liebevolle Rückkehr zur Stille. In der Tiefe dieser Stille fließt der Strom göttlicher Liebe, der aus keiner Religion und doch aus dem Herzen aller Religionen stammt. Diesen Strom berühren wir nicht durch Anstrengung, sondern durch Loslassen.
„Sei still, und du wirst Gott erkennen.“
Dieser Satz ist nicht nur eine Einladung, sondern ein spirituelles Gesetz. Denn nur in der Stille hören wir die Stimme des Göttlichen – nicht als Worte, sondern als ein tiefes Wissen, ein inneres Heimkehren.
Templerarbeit: Rückkehr zur Quelle durch Stille
Die Arbeit des Templers ist die tägliche Ausrichtung auf das Göttliche. Sie ist kein Kampf gegen das Ego, sondern ein sanftes Überwinden seines Zwangs, ständig „jemand“ sein zu wollen. Der Weg führt über den Atem, über die Achtsamkeit, über das Gebet, über die Meditation – zurück in den Strom des Höheren Selbst.
„Großer Geist, wie wahr ist der Satz: ‚Sei still, und du wirst Gott erkennen‘! Bitte hilf mir, in den stillen, lautlosen Fluß Deiner Liebe einzutreten, aus dem alles Leben hervorgeht.“
Mit jedem tiefen Atemzug lassen wir los – lassen wir den Griff des Ichs lockern – und tauchen ein in den gegenwärtigen Moment. Dort geschieht Yoga in seiner reinsten Form: die bewusste Erfahrung unserer Einheit mit allem, was ist.
Die Praxis: Fünf Minuten der Sammlung
Die Einladung für heute: Nimm dir fünf Minuten Zeit. Setze dich still hin. Richte deinen Atem sanft aus. Kehre zurück zu deinem Herzen. Ob im Gebet der Sammlung oder in der Shamatha-Vipassana-Meditation – der Weg ist der gleiche: Zur-Ruhe-Kommen.
Lass dich fallen in den Strom göttlicher Gegenwart – nicht suchend, sondern findend. Nicht leistend, sondern lauschend. Nicht kämpfend, sondern vertrauend.
Fazit: Yoga ist die Kunst, das zu entdecken, was immer war
Yoga ist kein fernes Ziel. Es ist kein Status, den man erreicht. Es ist das sanfte Erwachen zu dem, was wir immer gewesen sind – Kinder des Göttlichen, Ausdruck des einen Geistes, verbunden mit allem Leben.
Möge dieser Tag eine Erinnerung daran sein, dass du nie getrennt warst – und dass in der Stille die größte Freiheit auf dich wartet.