⚔️ Gedanken am 19. Februar
Das Einssein hinter der Illusion der Getrenntheit
Was wäre, wenn alles, was wir sehen und erleben, nur eine Täuschung unseres Bewusstseins wäre? Was, wenn die vielen Menschen, denen wir täglich begegnen, nicht wirklich getrennte Wesen, sondern Projektionen eines einzigen großen Bewusstseins sind?
Diese Idee ist keineswegs neu. Der große österreichische Physiker Erwin Schrödinger sagte einmal, dass, wenn es möglich wäre, alle geistigen Einheiten im Universum zu zählen, die Gesamtsumme eins betragen würde. In ähnlicher Weise bemerkte Albert Einstein:
„Der Glaube, wir seien voneinander getrennt, beruht auf einer optischen Täuschung unseres Bewusstseins.“
Diese Aussagen deuten darauf hin, dass das, was wir als „Ich“ und „Du“ wahrnehmen, letztlich nur eine Oberfläche der tieferen Realität ist – einer Realität, in der es keine Trennung gibt.
Die Welt als Traum des Einen
Betrachte einmal die Möglichkeit, dass jeder Mensch, den du siehst, wie eine Person in einem Traum ist. Alles, was du erlebst, sind Projektionen deines eigenen Bewusstseins – oder besser gesagt, Projektionen des Einen großen Träumenden, dessen Traum wir alle gemeinsam sind.
Dieses Konzept findet sich in vielen spirituellen Traditionen wieder. Der Hinduismus spricht von Maya, der großen Illusion der Getrenntheit. Der Buddhismus lehrt, dass unser „Ich“ und „Du“ lediglich Konstruktionen des Geistes sind. Auch Mystiker aller Kulturen berichten von Erfahrungen, in denen sie erkannten, dass sie nicht isolierte Individuen sind, sondern Teil eines einzigen lebendigen Bewusstseins.
Die Spiegel unserer Selbst
Wenn wir erkennen, dass alle Menschen, denen wir begegnen, Spiegel unserer selbst sind, dann verändert sich unsere Wahrnehmung.
- Unsere Freunde spiegeln die Qualitäten wider, die wir an uns selbst schätzen oder die wir uns wünschen.
- Unsere Feinde zeigen uns oft die Seiten in uns, die wir nicht sehen oder akzeptieren wollen.
- Diejenigen, über die wir uns ein Urteil anmaßen, offenbaren uns unsere eigenen verborgenen Urteile und Begrenzungen.
Was wäre, wenn wir unsere Begegnungen mit anderen als Lektionen betrachten würden? Wenn wir erkennen würden, dass jede Interaktion eine Gelegenheit ist, uns selbst besser zu verstehen – und dadurch dem Einssein mit allem näherzukommen?
Templerarbeit: Die Praxis der Einheit und Metta-Meditation
Diese Erkenntnis ist nicht nur eine theoretische Überlegung – sie kann zu einer gelebten Praxis werden.
Gebet zur Erfahrung des Einsseins
„Großer Geist, Du bist wahrhaftig der Eine, der den trügerischen Eindruck erweckt, sich in die Vielen zerteilt zu haben, auf dass Du Dich Selbst erkennen und durch uns Du Selbst werden mögest. Hilf mir, mein Einssein mit Dir und allen anderen Wesen zu erfahren, indem ich erkenne, dass jeder, den ich sehe, ein Spiegel irgendeines Teils von mir ist. Lasse mich von meinen Freunden lernen, und lasse mich insbesondere von meinen Feinden lernen und von denen, über die ich mir ein Urteil anmaße.“
Metta-Meditation für die Menschen, die wir negativ beurteilt haben
Die Praxis der Metta (liebenden Güte) kann uns helfen, die Trennung aufzulösen und eine tiefere Einheit mit allen Wesen zu erfahren.
- Schließe die Augen und atme ruhig ein und aus.
- Rufe in deinem Geist eine Person hervor, die du in den letzten Tagen negativ beurteilt hast.
- Stelle dir vor, dass sie genauso wie du nach Liebe, Frieden und Erfüllung sucht.
- Sende ihr in Gedanken eine Botschaft der Güte und des Friedens:
„Mögest du glücklich sein. Mögest du Frieden finden. Mögest du frei von Leid sein.“ - Lass dein Herz sich für diese Person öffnen, erkenne, dass sie ein Spiegel eines Teils von dir ist.
Diese Übung kann helfen, Urteile und Trennungen aufzulösen. Wenn wir anderen mit Güte begegnen – selbst denjenigen, die wir als „schwierig“ empfinden – erkennen wir allmählich, dass wir alle Teil eines großen, universellen Bewusstseins sind.
Die Illusion der Getrenntheit überwinden
Die Erfahrung der Einheit kann unser Leben tief transformieren. Sie führt uns weg von Angst, Konkurrenzdenken und Bewertungen – hin zu einem Leben in Mitgefühl, Liebe und Weisheit.
Wenn wir aufhören, andere als „die Anderen“ zu sehen, sondern als Teile unseres eigenen Seins, dann beginnt der Schleier der Illusion zu fallen. Wir erwachen aus dem Traum der Trennung – und erkennen uns selbst als das, was wir immer schon waren:
Eins mit allem, was ist.