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⚔️ Gedanken am 22. Mai

Das Leben ist ein Geschenk – Die große Chance des Menschseins erkennen

Das menschliche Dasein ist eine große Chance – doch allzu oft verkennen wir sie. Wir betrachten das Leben als selbstverständlich, übersehen seine Tiefe, vergessen seinen wahren Sinn. Besonders in Momenten des Leidens, der Überforderung oder der Verzweiflung erscheint es uns manchmal sogar als Last.

Doch gerade diese dunklen Phasen bergen oft die größten Gaben – wenn wir bereit sind, hinter den Schleier der äußeren Erscheinungen zu schauen.

Eine berührende Begegnung mit dem Licht

Ich erinnere mich an eine Frau, die als junges Mädchen einen schweren Schicksalsweg ging. Sie wurde von ihren Eltern misshandelt – ein Umstand, der sie eines Tages so verzweifeln ließ, dass sie versuchte, sich das Leben zu nehmen.

In jenem Grenzbereich zwischen Leben und Tod, so erzählte sie mir später, erschien ihr ein Lichtwesen – ein strahlendes, hebendes Wesen voller Liebe und Klarheit. Es sprach zu ihr mit einer unendlichen Sanftheit:

„Das Leben ist ein kostbares Geschenk. Du hast nicht das Recht, es wegzuwerfen.“

Als sie einwandte, niemand liebe sie, antwortete das Wesen mit einer Weisheit, die tief unter die Haut ging:

„Du bist jetzt hier, um zu lernen, selbst zu lieben. Deine gegenwärtige Existenz ist deine Gelegenheit dazu.“

Sie kehrte zurück – nicht nur ins Leben, sondern in ein neues Bewusstsein. Erfüllt von Dankbarkeit und von einer leisen, aber starken Erkenntnis:
Selbst das Leid war ein Lehrer.
Selbst die Dunkelheit trug Licht in sich.

Leiden als Weg – nicht als Strafe

Dankbarkeit für das Leben bedeutet nicht, dass wir das Leid schönreden oder still hinnehmen sollen.
Aber es bedeutet, in allem, was geschieht, die Möglichkeit zu erkennen, zu wachsen.
Die Chance, unser Herz zu öffnen, Mitgefühl zu entwickeln, innerlich reif zu werden – und letztlich tiefer mit Gott verbunden zu sein.

Tempelarbeit: Dankbarkeit inmitten der Prüfung

Verweile einige Minuten in der Stille.
Atme bewusst. Komme in dir an. Spüre den gegenwärtigen Moment – wie er ist.
Dann richte deine Achtsamkeit auf die Schwierigkeiten, mit denen du aktuell konfrontiert bist. Vielleicht Schmerz. Verlust. Überforderung. Ohnmacht.

Sprich nun das Gebet der Gelassenheit – langsam, aus dem Herzen heraus:

Gott gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

Halte kurz inne.

Dann füge – wenn du möchtest – diesen stillen Zusatz hinzu:

Und Gott gebe mir die Einsicht, die es mir ermöglicht, für alles dankbar zu sein, was mir widerfährt –
nicht, weil es leicht ist, sondern weil es mich verwandelt.

Fazit: Das Leben ist heilig

Das Leben ist mehr als ein biologischer Zustand. Es ist ein Ruf, ein Weg, ein Geschenk – ein heiliger Auftrag.
Wer das erkennt, beginnt selbst in den Tiefen der Dunkelheit ein Licht zu entdecken.
Nicht jede Wunde heilt sofort – aber jede trägt ein Geheimnis in sich:
Die Erinnerung daran, wer wir wirklich sind.

Lass uns dieses Geschenk ehren – nicht nur dann, wenn alles leicht ist, sondern auch dann, wenn es schwer wird.
Denn gerade dann ist die Seele am tiefsten wach.

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