⚔️ Gedanken am 22. Oktober
Wenn unsere alten Wunden nicht geheilt sind, ehe wir darangehen,
unseren Geist zu zähmen, werden die Gefühlsmonster
unentwegt an der Kellertür scharren, während wir
uns mit bemühtem Lächeln von der anderen Seite dagegenstemmen.
Dies heißt, Gefühle verdrängen, nicht, sie auf dem
Wege des »Yoga der Gefühle« transformieren. Wenn Leute
die »spirituelle Umgehungsstraße« zur emotionalen Heilung
wählen, bleibt diese in der Regel unvollständig und
dazu auch noch unbefriedigend. Wir können alte Gefühle
nicht einfach »wegwünschen«, ebensowenig aber spirituelle
Übungen zu deren Überwindung durchführen, solange wir
nicht eine heilende Geschichte gewoben haben, die unsere
bisherigen Erfahrungen transformiert und allem Schmerz,
den wir erlitten haben mögen, Sinn verleiht.
Tägliche Templerarbeit:
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung, in der
Shamatha-Vipassana-Meditation oder im Ei aus Licht. Uberlege,
ob es dir gelungen ist, an die Schwierigkeiten in deinem bisherigen
Leben zurückzudenken, und erzähle eine Geschichte über ihren
Wert als Gewährer von Einsichten.