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⚔️ Gedanken am 23. März

Der Schatten nach C. G. Jung: Die verborgene Seite des Selbst

Der Schweizer Psychiater und Mystiker C. G. Jung sprach häufig vom Schatten – jenem verborgenen Teil unseres Selbst, der all unsere unausgesprochenen Ängste und nicht gelebte Kreativität umfasst. Jung erkannte, dass der Schatten nicht nur negative Aspekte wie unterdrückte Wut oder Angst enthält, sondern auch positive ungenutzte Potenziale, wie Leidenschaft, Mut oder Spontaneität.

Dr. Jekylls Problem in Robert Louis Stevensons berühmter Geschichte war, dass er in seinem krampfhaften Bemühen, gut zu sein, all seine natürlichen Impulse verleugnete – seinen Drang, Risiken einzugehen, sich aufzulehnen und leidenschaftlich zu leben. Diese verleugneten Wesensseiten spalteten sich von seiner bewussten Persönlichkeit ab und führten ein eigenständiges Dasein in Gestalt des destruktiven Mr. Hyde. Diese Geschichte veranschaulicht eindrucksvoll, was passiert, wenn wir unseren Schatten nicht anerkennen und integrieren.

Schattenarbeit: Die bewusste Integration

Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Schatten ist ein Schlüssel zur Ganzwerdung. Wenn wir unsere dunklen Seiten ignorieren oder verleugnen, wachsen sie unkontrolliert und manifestieren sich oft in destruktiven Mustern. Indem wir unseren Schatten annehmen, gewinnen wir ein tieferes Verständnis für uns selbst und können unser volles Potenzial entfalten.

Templerarbeit: Achtsamkeit im Umgang mit dem Schatten

Großer Geist, ich danke Dir für diesen frischen Frühlingsmorgen und für den Mut, ganz zu werden, indem ich bewusst meine Dunkelheit wie mein Licht wahrnehme.

Achte heute gewissenhaft auf Urteile, die du über andere Menschen fällst – sie sind oft Spiegelungen deines eigenen Schattens.

  • Ist jemand zu fröhlich? (Was ist mit deiner eigenen Fröhlichkeit passiert?)
  • Ist jemand zu zornig? (Wie gehst du mit deinem eigenen Zorn um?)

Nutze diese Reflexion, um verborgene Aspekte deines Selbst zu erkennen und zu akzeptieren. Vergiss nicht, deine Projektionen mit Hilfe der Affirmation einzugestehen und zurückzunehmen:

„Und dasselbe trifft auf mich zu!“

Mit der bewussten Annahme unseres Schattens gewinnen wir nicht nur Klarheit über uns selbst, sondern auch Mitgefühl für andere. Indem wir alle Teile unseres Wesens integrieren, treten wir in unsere wahre Stärke und Ganzheit ein.

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