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⚔️ Gedanken am 27. Mai

Achtsames Gehen – Die Rückkehr in den gegenwärtigen Augenblick

Der vietnamesische Zen-Meister Thich Nhất Hạnh hat das Leben unzähliger Menschen durch seine einfache, aber tiefgründige Lehre bereichert. Eine seiner zentralen Übungen ist das achtsame Gehen – eine Meditation in Bewegung, eine Einladung, zurückzukehren in den gegenwärtigen Augenblick.

„Gehe, als würdest du die Erde mit deinen Füßen küssen.“
– Thich Nhất Hạnh

Wie oft laufen wir durch einen Park, einen Wald, eine blühende Wiese – und nehmen kaum etwas wahr? Unser Körper ist da, aber unser Geist ist weit fort:
Bei der Steuererklärung. Bei einem Konflikt. In alten Erinnerungen. In Zukunftsplänen.

So verlieren wir den Kontakt zu dem Einzigen, was real ist: dem gegenwärtigen Moment.

Das Gehen als Weg zu dir selbst

Achtsames Gehen bringt uns zurück – zu unserem Körper, zu unserem Atem, zu der Welt um uns, die voller Wunder ist.
Es braucht keine besondere Vorbereitung. Nur eines: den Willen, ganz gegenwärtig zu sein.

Wenn du achtsam gehst, wird jeder Schritt zu einem Gebet.
Ein stilles Dankeschön an die Erde. Ein Einverständnis mit dem Leben.
Ein Zur-Ruhe-Kommen im Jetzt.

Gehen, Atmen, Wahrnehmen

Beim achtsamen Gehen richtet sich die Aufmerksamkeit auf zwei einfache Dinge:
den Atem und die Bewegung der Schritte.

  • Spüre, wie sich dein Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagert.

  • Spüre den Kontakt zur Erde, das Rollen der Sohlen.

  • Atme ein – zwei Schritte. Atme aus – zwei oder drei Schritte.

  • Geh ohne Eile, ohne Ziel, ohne etwas erreichen zu wollen.

  • Gehe nur, um zu gehen.

  • Atme nur, um zu atmen.

Nach und nach öffnet sich der Blick – und du beginnst, das Leben wieder zu spüren:
die Wärme der Sonne, den Duft der Luft, das Licht auf den Blättern, den Klang der Vögel.

Tempelarbeit: Ein heiliger Gang durch das Jetzt

Heute bist du eingeladen, diese schlichte, aber heilige Praxis zu üben.
Ganz gleich, ob du durch einen Wald gehst oder durch deine Wohnung – jede Bewegung kann ein Gebet sein.

Übung: Achtsamer Spaziergang

  • Atme ein, gehe zwei bis drei Schritte.

  • Atme aus, gehe zwei bis drei Schritte.

Spüre, wie dein Atem dich trägt, wie deine Füße dich erden.
Werde dir bewusst: Dein Körper ist dein Tempel, dein Atem die Brücke zum Jetzt.

Wenn deine Gedanken abschweifen – zu Aufgaben, Sorgen, Erinnerungen –
dann lächle innerlich, nimm es zur Kenntnis und kehre sanft zurück zu deinem Atem und deinen Schritten.

Der Atem ist dein Anker.
Die Schritte sind dein Gebet.
Der Moment ist dein Zuhause.

Fazit: Gehe in Frieden

In einer Welt, die von Eile und Lärm geprägt ist, ist das achtsame Gehen ein Akt der Befreiung.
Es erinnert uns daran, dass wir nicht hetzen müssen, um anzukommen.
Denn wir sind schon da. Jeder Schritt, bewusst gesetzt, ist ein Schritt in die Tiefe.
Ein Schritt ins Herz des Lebens.
Ein Schritt in die Gegenwart Gottes – hier, in diesem Atemzug, auf diesem Stück Erde.

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