⚔️ Gedanken am 28. Mai
Ordnung schaffen – Raum für das Wesentliche öffnen
Je achtsamer wir werden, desto mehr wächst in uns das Bedürfnis nach Klarheit, Schönheit und Einfachheit.
Was wir einst vielleicht übersehen haben – das Chaos in der Schublade, die überfüllte Abstellkammer, der ziellose Medienkonsum – beginnt uns zu stören. Nicht, weil wir plötzlich ordnungsliebend geworden wären, sondern weil unsere Seele spürt, dass jedes Zuviel das Wesentliche verdeckt.
Wie ein Garten, in dem Samen nur dann gut gedeihen, wenn das Unkraut entfernt wurde, so braucht auch unser inneres Wachstum Raum, Licht und Aufmerksamkeit. Die alten Gewohnheiten, die uns vollstopfen – mit Dingen, mit Ablenkung, mit Lärm –, ersticken das zarte Keimen neuer Einsichten.
Schubladen als Spiegel der Seele
Einer meiner spirituellen Lehrer sagte einmal in einem Gespräch, das ich nie vergessen habe:
„Der Zustand deiner Schubladen ist ein ziemlich genaues Abbild deines Unbewussten.“
Diese Worte trafen mich. Noch am selben Tag fuhr ich nach Hause und begann, meine Schubladen aufzuräumen. Und tatsächlich – es war überraschend einfach. Dinge zu sortieren, loszulassen, zu ordnen.
Was sehr viel schwieriger war:
Mein eigenes Inneres zu durchforsten.
Die überflüssigen Gedanken. Die festgefahrenen Muster. Die alten Geschichten, die ich mir immer wieder erzählte.
Doch der Prozess hatte begonnen. Mit jeder leergeräumten Schublade entstand auch in mir ein wenig mehr Raum.
Raum für das Wesentliche
Achtsamkeit lehrt uns nicht nur, im Moment präsent zu sein – sie ruft uns auch zur Einfachheit.
Je mehr äußeres Gerümpel wir entfernen, desto klarer erkennen wir, was wirklich wichtig ist:
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Liebevolle Beziehungen
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Zeit für Stille
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Schönheit im Kleinen
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Aufrichtigkeit gegenüber uns selbst
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Verbundenheit mit dem Göttlichen
Ordnung ist keine Zwangsmaßnahme – sie ist eine Einladung.
Eine stille Einladung an die Seele, sich zu entfalten.
Tempelarbeit: Spiritueller Frühjahrsputz
Göttliche Mutter, Du kosmische Gärtnerin,
gedankt sei Dir für die Samen der Liebe, der Achtsamkeit und des Dienens,
die Du in mein Herz gelegt hast.
Hilf mir, den Garten meines Lebens von Unkraut zu befreien:
die alten Überzeugungen, die belastenden Dinge,
die unnötigen Gedanken, die mir den Blick auf das Wesentliche verstellen.
Lass mich erkennen, was ich nicht mehr brauche –
und gib mir den Mut, es loszulassen,
damit das, was wachsen will, Raum, Licht und Pflege findet.
Übung: Schaffe Raum – innen wie außen
Nimm dir heute ein paar Minuten für das Gebet der Sammlung oder eine Shamatha-Vipassana-Meditation. Spüre deinen Atem. Kehre in den gegenwärtigen Moment zurück.
Dann frage dich:
-
Was in meinem Umfeld belastet mich unnötig?
-
Welche Ecke, Schublade, Kiste oder digitale Ablage könnte ich heute in Ordnung bringen?
-
Was davon spricht nicht mehr zu meinem jetzigen Leben – und darf gehen?
Setze eine konkrete Handlung:
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Räume eine Schublade auf.
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Sortiere Kleidung aus und spende sie.
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Reorganisiere einen kleinen Raum oder ein Regal.
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Pflege einen verwilderten Blumenkasten.
-
Schaffe einen Ort stiller Schönheit in deinem Zuhause.
Und wenn du aufräumst, sei dabei achtsam. Atme. Lächle.
Lass dein Tun zu einem stillen Gebet werden – eine Geste der Reinigung, innen wie außen.
Fazit: Jeder Schritt in die Ordnung ist ein Schritt zur Seele
Unser Leben ist oft voller Dinge – materieller und geistiger Natur.
Doch erst wenn wir uns von Überflüssigem lösen, beginnt das Wesentliche zu leuchten.
Und so wird jede aufgeräumte Schublade, jede befreite Ecke, jeder geordnete Gedanke zu einem heiligen Raum –
einem Raum, in dem die Saat des Göttlichen endlich keimen kann.