✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Gedanken am 5. April

Vom Ich zur Einheit – Die Heilung der Lebensgeschichte als Tor zur Freiheit

Der Weg zur spirituellen Reifung ist kein geradliniger Sprint zur „Erleuchtung“ – auch wenn viele Suchende genau das erhoffen. Es ist verführerisch zu glauben, man könne das Ego, das „Ich“, einfach hinter sich lassen, sich aus allen persönlichen Verstrickungen lösen und direkt ins Licht der Einheit eintauchen. Doch dieser Wunsch birgt eine große Gefahr: die spirituelle Umgehungsstraße.

Die spirituelle Umgehungsstraße

Viele Menschen, die nach Einheit mit dem Göttlichen streben, neigen dazu, das Ich vorschnell aufgeben zu wollen, ohne es jemals wirklich angenommen, verstanden und durchdrungen zu haben.

Sie wollen sich von „Ich“ und „Mein“ befreien – ohne je wirklich darin angekommen zu sein. Doch was ich nicht bewohne, kann ich auch nicht bewusst verlassen.
Ein Haus, das ich nie betreten habe, kann ich nicht aus freiem Willen verlassen – ich würde nur davor stehen und mir vorstellen, es bereits hinter mir gelassen zu haben.

Die Bedeutung des Selbstgefühls

Ein stabiles, integriertes Selbstgefühl ist keine spirituelle Schwäche – es ist die Voraussetzung dafür, dass wir den Ego-Bereich bewusst überschreiten können.
Wer seine Lebensgeschichte nicht kennt, wer seine Wunden nicht anschaut, wer sich nicht mit seiner eigenen Vergangenheit versöhnt, kann keine dauerhafte Klarheit und Freiheit erreichen.

Es geht nicht darum, das Ich zu verherrlichen – sondern es bewusst und liebevoll zu durchlichten, anzunehmen, zu heilen. Erst dann kann es durchlässig werden für das Licht des Göttlichen.

 Templerarbeit: Die Heilung des Weges

„Großer Geist, mein Herz sehnt sich nach Freiheit und Vereinigung mit Deiner liebenden Gegenwart.“

Doch Freiheit beginnt mit Wahrheit.
Darum lautet der nächste Schritt auf dem Templerpfad:
Selbstreflexion, Annahme, Ehrlichkeit.

Nicht als Selbstanalyse aus Pflicht – sondern als liebevoller Rückblick auf deinen eigenen Pfad.

Übung: Der Rückblick des Herzens

  1. Atme ein paarmal tief und loslassend durch.
    Komm zur Ruhe und wende dich deinem Inneren zu.

  2. Verweile im Gebet der Sammlung oder im Ei aus Licht, das dich schützt und hält.

  3. Stelle dir nun die Frage:

    Was habe ich bereits an mir geheilt? Wo habe ich Wachstum erfahren? Was habe ich durchlebt, durchlitten, durchschaut?

  4. Beglückwünsche dich selbst – nicht aus Stolz, sondern aus Anerkennung deiner Reife.

  5. Frage dich dann:

    Was fehlt noch? Wo bin ich noch nicht vollständig bei mir angekommen? Welcher Teil meines Weges ruft noch nach Heilung, nach Annahme, nach Licht?

Die verborgene Weisheit deiner Geschichte

Deine persönliche Geschichte ist kein Hindernis auf dem spirituellen Weg – sie ist der Weg.
Jeder Schritt, jede Wunde, jede Entscheidung enthält versteckte Weisheit. Erst wenn du sie zurückholst, würdigst und integrierst, kannst du dich wirklich vom begrenzten Ich lösen, ohne dabei dich selbst zu verleugnen.

Fazit: Vom Ich zur Klarheit – über die Brücke der Heilung

Der spirituelle Weg ist keine Flucht vor dem Selbst,
sondern eine Rückkehr durch das Selbst hindurch –
in eine tiefere, weite Wirklichkeit jenseits von „Ich“ und „Mein“.

Möge der Große Geist dich begleiten auf deinem Pfad der Selbstheilung,
möge Uriel dir Klarheit schenken,
und mögest du erkennen:
Erst wenn du ganz bei dir bist, kannst du dich wirklich loslassen – und frei werden.

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