✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Gedanken am 8. Dezember

Die Verkündigung an Maria und die Kraft des Glaubens

Der Winter, mit seinen langen, kalten Nächten, ist die perfekte Zeit, um sich am Feuer Geschichten zu erzählen – Geschichten, die inspirieren, trösten und zur Besinnung einladen. Eine dieser Geschichten ist seit über 2000 Jahren ein wesentlicher Bestandteil der vorweihnachtlichen Zeit: die Verkündigung an Maria. Sie handelt von einem wundersamen Ereignis, das das Leben eines jungen Mädchens in Judäa völlig auf den Kopf stellt. Diese Geschichte zeigt uns, wie Mut, Vertrauen und Gnade unser Leben transformieren können und bietet einen tiefen Einblick in die spirituelle Bedeutung des Weihnachtsfestes.

Die Verkündigung: Maria und der Engel Gabriel

Die Geschichte spielt in einem kleinen Ort in Judäa, in einer engen Dorfgemeinschaft, wo jeder über den anderen Bescheid weiß. In dieser Gesellschaft gelten strenge religiöse und soziale Normen. Jede Abweichung, besonders im Zusammenhang mit moralischen Verfehlungen wie Ehebruch, wird hart bestraft, manchmal sogar mit dem Tod durch Steinigung. Maria ist noch sehr jung und einem Mann namens Joseph versprochen, einem Zimmermann. Ihre Zukunft scheint vorgezeichnet zu sein, bis eines Tages der Erzengel Gabriel vor ihr erscheint.

Der Engel begrüßt sie mit den Worten: „Gegrüßet seist du, Hochbegnadete! Der Herr ist mit dir! Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.“ Diese Worte allein müssen für Maria eine Mischung aus Ehrfurcht und Verwirrung ausgelöst haben. Gabriel verkündet ihr, dass sie einen Sohn empfangen und gebären wird, den sie Jesus nennen soll. Dieser Sohn wird „Sohn des Höchsten“ genannt werden und eine Rolle von unvergleichlicher Bedeutung in der Welt haben.

Marias Reaktion ist nachvollziehbar, denn sie fragt: „Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?“ Gabriels Antwort ist ebenso rätselhaft wie bedeutungsvoll: „Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“

Die innere Herausforderung: Marias Mut und Glaube

In der damaligen Zeit war diese Verkündigung nicht nur eine spirituelle Offenbarung, sondern auch eine potenzielle Bedrohung für Marias Leben. Die Vorstellung, unverheiratet ein Kind zu erwarten, bedeutete, sich der Verurteilung und Bestrafung ihrer Gemeinschaft auszusetzen. Ihre Verlobung mit Joseph, ihre eigene Sicherheit und ihr gesellschaftliches Ansehen – all das stand auf dem Spiel. Dennoch findet Maria den Mut, die Verkündigung anzunehmen, mit den Worten: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du gesagt hast.“

Dieser Moment der Annahme ist ein Ausdruck tiefen Glaubens und völligen Vertrauens in das Göttliche. Maria lässt ihre Angst und ihre Zweifel los und öffnet sich dem, was das Göttliche für sie bereithält. Ihre Entscheidung zeigt uns, wie Glaube und Hingabe den Mut in uns wecken können, auch angesichts großer persönlicher Opfer das Unbekannte anzunehmen.

Die Herausforderung, Joseph die Wahrheit zu sagen

Ein ebenso schwieriger Moment in Marias Geschichte ist der, in dem sie Joseph die Neuigkeiten überbringen muss. Wie würde Joseph reagieren? Würde er ihr glauben oder sie, wie es das Gesetz erlaubte, öffentlich beschämen und zurückweisen? Die Heilige Schrift berichtet, dass Joseph anfänglich plante, sich leise von Maria zu trennen, um sie nicht der Schande preiszugeben. Doch dann erscheint ihm ein Engel im Traum und erklärt ihm die göttliche Herkunft von Marias Kind. Auch Joseph zeigt großen Glauben und Mitgefühl, indem er sich dafür entscheidet, an ihrer Seite zu bleiben und das Kind als sein eigenes anzunehmen.

Josephs Entscheidung ist ein Akt tiefen Vertrauens und Mitgefühls. Er stellt sein eigenes Ansehen und seine eigenen Zweifel zurück und nimmt die Rolle des Beschützers und Unterstützers ein. Gemeinsam stehen Maria und Joseph für die Hingabe und den Glauben, die notwendig sind, um das Göttliche in der Welt zu verkörpern und ihm Raum zu geben.

Tägliche Templerarbeit: Sich in Marias Lage versetzen

In der Templertradition ist die Übung, sich in die Lage von spirituellen Figuren zu versetzen, ein wichtiger Bestandteil der Meditation und des inneren Wachstums. Sich vorzustellen, wie es gewesen wäre, an Marias Stelle zu stehen, kann uns helfen, unsere eigenen Ängste und Zweifel zu reflektieren. Wie hätten wir uns gefühlt, wenn ein strahlender Engel uns eine solche Botschaft überbracht hätte? Hätten wir die gleiche Entschlossenheit, den gleichen Mut und das gleiche Vertrauen aufbringen können wie Maria?

Tägliche Templerarbeit:

„Stell dir vor, du seist Maria: Plötzlich steht ein strahlender Engel vor dir und sagt: ‚Gegrüßet seist du, Hochbegnadete! Der Herr ist mit dir! Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen. Der wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden…‘ Und Maria spricht zu dem Engel: ‚Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?‘ Und der Engel antwortet ihr: ‚Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.‘

Wenn du Maria wärst und zu ihrer Zeit lebtest, wie würdest du emotional auf den Besuch des Engels reagieren? Wie würdest du dich fühlen, wenn du Joseph die Neuigkeit beibringen müsstest? Diese Reflexion kann helfen, die Tiefe von Marias Mut und Vertrauen zu verstehen und auch in uns selbst den Raum für Glaube und Hingabe zu schaffen.

Die universelle Botschaft der Weihnachtsgeschichte

Die Geschichte der Verkündigung an Maria ist mehr als eine christliche Erzählung. Sie spricht zu Menschen aller Glaubensrichtungen, denn sie zeigt, wie der Glaube an das Göttliche die Kraft hat, Ängste zu überwinden und das Licht in die Dunkelheit zu bringen. Maria verkörpert die Bereitschaft, sich dem Unbekannten zu öffnen und das Göttliche durch sich wirken zu lassen, selbst wenn dies Risiken und Herausforderungen mit sich bringt.

In einer Zeit, in der es leicht ist, von den äußeren Anforderungen und Sorgen eingenommen zu werden, erinnert uns diese Geschichte daran, dass innerer Frieden und Vertrauen durch Hingabe entstehen. Das Weihnachtsfest lädt uns dazu ein, uns selbst für das göttliche Licht zu öffnen, das uns leitet und inspiriert.

Fazit: Die Kraft der Hingabe und des Glaubens

Die Gedanken am 8. Dezember erinnern uns daran, dass das Weihnachtsfest nicht nur ein äußerliches Fest ist, sondern ein Fest der inneren Einkehr und des Glaubens. Die Geschichte von Maria und der Verkündigung durch den Engel Gabriel zeigt uns die Bedeutung von Mut, Hingabe und Vertrauen in das Göttliche. Sie fordert uns auf, die Herausforderungen des Lebens mit einem offenen Herzen anzunehmen und das Licht des Glaubens in die Welt zu tragen.

Indem wir uns in Marias Lage versetzen und über ihre Erfahrungen meditieren, können wir unsere eigene innere Stärke und unser Vertrauen vertiefen. Die tägliche Templerarbeit hilft uns, diese Qualitäten in uns zu kultivieren und die Weihnachtszeit als eine Zeit des inneren Erwachens und der Erneuerung zu erleben. Mögen diese Gedanken uns inspirieren, das göttliche Licht in uns selbst zu erkennen und mit der Welt zu teilen.

Schreibe einen Kommentar