Brüderlichkeit im Templerorden
Eintracht, Treue und gegenseitiger Respekt
Das Band, das die Mitglieder des Templerordens verbindet, ist nicht nur formaler Natur – es ist ein lebendiges, geistiges Band, das auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt und echter Brüderlichkeit gründet. Im täglichen Umgang miteinander sollen sich die Bundesbrüder durch bestimmte Tugenden auszeichnen, die das harmonische Miteinander fördern und den Geist des Ordens sichtbar machen.
An erster Stelle steht die Eintracht. Der Templerorden lebt von der Einheit seiner Mitglieder. Uneinigkeit und Streit zerstören den inneren Zusammenhalt – daher soll jeder Templer bestrebt sein, Frieden zu wahren und das gemeinsame Ziel über persönliche Empfindlichkeiten zu stellen.
Ebenso wichtig ist die Gefälligkeit – die Bereitschaft, dem Bruder hilfreich zur Seite zu stehen, kleine Dienste zu leisten und nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl der Gemeinschaft im Blick zu behalten.
Rege Teilnahme am Leben des Ordens und am Schicksal der Brüder ist ein weiteres Merkmal echten Templer-Geistes. Gleichgültigkeit und Zurückhaltung sind dem Bund fremd; jeder Templer soll Anteil nehmen am Wohlergehen, den Sorgen und den Erfolgen seiner Brüder.
Dabei übt der Templer Nachsicht. Er weiß, dass kein Mensch ohne Fehler ist, und begegnet den Schwächen anderer mit Geduld und Verständnis, ohne zu richten oder zu verurteilen.
Bescheidenheit und Treue runden das Idealbild des Templers im Umgang mit seinen Brüdern ab. Er tritt nicht hochmütig oder eigennützig auf, sondern bleibt aufrichtig, loyal und verlässlich.
Besonders betont wird auch der Umgang mit den Vorgesetzten des Ordens. Ehrerbietung und Folgsamkeit sollen den Templer prägen. Er erkennt in seinen Vorgesetzten nicht nur eine formale Autorität, sondern Brüder, die Verantwortung tragen und Führung bieten. Diese Haltung bewahrt den Respekt und die Ordnung innerhalb des Bundes.
Kommt es dennoch einmal zu einem Konflikt oder einer möglichen Ehrenkränkung, gilt eine klare Regel: Kein Templer soll einen Bruder belangen, bevor er die Angelegenheit seinem Meister vorgetragen hat. Damit wird vermieden, dass hitzige Reaktionen das Miteinander vergiften. Stattdessen vertraut der Templer auf die weise Vermittlung seiner Ordensführung – getragen von dem gemeinsamen Ziel, die Einheit des Bundes zu wahren.
So bildet sich im Templerorden ein starkes Gefüge gegenseitiger Achtung, Hilfsbereitschaft und Treue – ein Vorbild für ein brüderliches, harmonisches Zusammenleben.