✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Der Tempel des Schweigens

Überwindung der Angst als Schlüssel zur inneren Freiheit

„So du die Angst und damit dich selbst überwunden, trete ein in den Tempel des Schweigens – jedoch nicht bevor. Denn deine eigene Angst würde dich zerschmettern. Denn keiner tritt über die Schwelle des Tempels und schreitet nach Osten, der Sonne entgegen, ohne sich zuvor gereinigt zu haben von dem Schmutz der Angst, welchen er durch Zweifel in sich genährt. Zur Waffe gegen den Bruder erhebt sich diese Angst, wenn du sie nicht zuerst in dir besiegst – und du wirst ihr erstes Opfer sein.“

Der Weg des Templers ist ein Weg der inneren Läuterung. Er führt nicht leichtfertig in das Licht, sondern durch die Schatten des eigenen Wesens. Eine der größten Prüfungen auf diesem Pfad ist die Angst, jene lähmende Kraft, die den Menschen klein macht, ihn zweifeln lässt und ihn schließlich gegen sich selbst und andere wenden kann.

Die Angst ist nicht nur eine persönliche Schwäche – sie ist ein gefährlicher Begleiter, wenn sie unbemerkt bleibt. Sie nährt Misstrauen, Eitelkeit, Zorn und Stolz. Solange der Templer seine Angst nicht erkannt und überwunden hat, bleibt er unfrei. Mehr noch: Die Angst, die in seinem Inneren schwelt, kann leicht zur Waffe werden, erhoben gegen den Bruder, gegen die Schwester, gegen alle, die ihn an seine eigene Unsicherheit erinnern.

Deshalb lehrt der Orden: Keiner soll den Tempel des Schweigens betreten, bevor er sich nicht gereinigt hat von diesem Schmutz der Angst. Der Tempel steht für die innere Ruhe, das wahre Licht, das klare Bewusstsein. Doch nur wer frei ist von Zweifeln und inneren Kämpfen, wer die eigenen Schatten erkannt und besiegt hat, kann diesen Tempel betreten und nach Osten, dem Licht der aufgehenden Sonne, schreiten.

Der ungeprüfte Mensch, der sich seiner Ängste nicht stellt, läuft Gefahr, Opfer seiner eigenen inneren Unruhe zu werden. Seine Zweifel machen ihn anfällig, lenken ihn vom rechten Weg ab und zerstören die Harmonie der Brüderlichkeit.

Der Templer weiß: Der wahre Kampf ist der gegen sich selbst. Erst wenn die Angst überwunden, das Herz gereinigt und der Geist gestärkt ist, kann er in den Tempel eintreten – nicht zerschmettert, sondern erhoben. Erst dann kann er dem Licht des Ostens begegnen, frei, klar und bereit, seine Brüder nicht als Gegner, sondern als Weggefährten zu sehen.

Der Sieg über die eigene Angst ist der Schlüssel zur wahren Freiheit und zur Würde des Templers.

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