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Des Menschen großer Abstieg – und der Weg zur Rückkehr ins Licht

Der Mensch befindet sich auf einer tiefgreifenden, heiligen Reise – einer Pilgerfahrt durch die Ebenen der Schöpfung. Einst trat er als ein reiner, unbewusster Lichtfunke aus dem innersten Herzen der göttlichen Einheit hervor. Er war durchdrungen von grenzenlosen Möglichkeiten, noch formlos, noch ungetrennt vom Ursprung allen Seins. Doch um zu wachsen, zu erkennen, zu erfahren, musste er sich in Bewegung setzen – hinaus aus der ewigen Stille, hinein in die Welten der Vielfalt, der Formen, der Gegensätze.

So begann sein Abstieg: Er durchwanderte lichte Sphären, immer tiefer hinein in die Schichten der Dichte und Trennung, jede Ebene etwas schwerer, etwas dunkler, etwas weiter entfernt vom reinen Licht. Auf diesem Pfad nahm seine Seele nach und nach Hüllen an – energetische, mentale, emotionale und schließlich physische Gewänder, die sie umgaben und prägten. Heute steht der Mensch an einem Tiefpunkt dieser Entwicklung – in einem dichten, materiellen Körper, eingehüllt in die schwerste Form von Existenz, die er je erfahren wird. Auch die Welt, die ihn umgibt, ist schwer geworden: hart, laut, voller Widerstände.

Es ist die tiefste Stelle des kosmischen Bogens, auf der sich Mensch, Erde und Schöpfung zugleich befinden – der Wendepunkt zwischen Abstieg und Rückkehr. Und doch, gerade in diesem Tal der Dichte beginnt sich eine neue Bewegung zu regen: erste Seelen erwachen, richten sich auf, beginnen den Aufstieg – zurück zur Quelle, jedoch nicht als unbewusster Funke, sondern als geläuterter, selbstbewusster Träger des Lichts.

Die verlorene Erinnerung an himmlische Welten

Der Weg des Menschen führte ihn durch viele Stationen, durch Welten von überirdischer Schönheit, Harmonie und Leichtigkeit. Früher lebte er in geistigeren Körpern, feiner und durchlässiger, und war sich der göttlichen Gegenwart stets bewusst. In diesen frühen Zeitaltern – von denen Mythen wie Atlantis und Lemuria zeugen – war das Leben von einer tiefen inneren Freude und Reinheit durchdrungen. Der Mensch war noch wie ein Kind, lebendig in der Verbindung zum himmlischen Vater, offen für das Licht, erfüllt von der Erinnerung an seine göttliche Herkunft.

Diese Erinnerungen sind nicht völlig erloschen – sie leben weiter in den Träumen der Menschheit, in alten Überlieferungen, in den Symbolen der Religionen und in der leisen Sehnsucht vieler Herzen. Sie zeugen von jenen Tagen, als die Seele noch wusste, wer sie ist, und sich im Spiel des Lebens frei entfalten konnte.

Doch auf seiner Reise in die Materie wurde der Mensch zunehmend vergessen. Die Schleier verdichteten sich, und der äußere Lärm übertönte die innere Stimme. Die Seele verlor das Bewusstsein ihrer Herkunft – doch nie ihre göttliche Essenz. Sie blieb erhalten, verborgen im Innersten, wie ein Samen, der darauf wartet, neu zu erblühen.

Der tiefe Sinn des Abstiegs

Der große Abstieg des Menschen war kein Fehler, kein Fall, sondern ein notwendiger Schritt in der Entfaltung der Seele. Der Mensch musste in die Tiefe gehen, um dort zu erfahren, was Getrenntsein, Dunkelheit, Versuchung und Leid bedeuten. Nur so kann er bewusst erkennen, wählen, wachsen und reifen. Aus dem heiligsten aller Heiligtümer – dem Schoß der göttlichen Liebe, Weisheit und Kraft – stieg er herab, um sich in der Schule des Lebens selbst zu erkennen.

In gewisser Weise trägt jeder Mensch das Schicksal des Atlas in sich: die Welt, ihre Bürden, ihre Verwirrung ruhen auf seinen Schultern. Die Materie drückt, das Leben fordert, die Seele wird geprüft. Doch gerade in diesem Druck, in dieser Last, liegt die Möglichkeit zur Verwandlung. Die Legende von Atlas ist mehr als ein Mythos – sie ist ein Bild der menschlichen Seele, die das Gewicht des Irdischen trägt, um durch das Leiden hindurch wieder zur Freiheit zu gelangen.

An dem tiefsten Punkt ihrer Entwicklung scheint die Seele alles vergessen zu haben – ihre Herkunft, ihre Größe, ihr Licht. Doch dies ist der Moment der Umkehr. Denn dort, wo die Dunkelheit am größten ist, beginnt das Licht neu zu leuchten. In der äußersten Abkehr vom Ursprung liegt die tiefste Sehnsucht nach Heimkehr verborgen.

Die Herausforderung der Gegenwart

In unserer heutigen Zeit, inmitten einer Welt, die von äußeren Umbrüchen, Verwirrung und innerer Leere gezeichnet ist, wird der Mensch erneut aufgerufen, sich zu erinnern. Die Herausforderungen der Gegenwart sind keine Strafe, sondern Einladungen zur Rückverbindung mit dem Göttlichen. Sie fordern ihn auf, seine innewohnenden göttlichen Kräfte zu entdecken und zu entfalten – Güte, Liebe, Geduld, Mut, Wahrheit.

Es ist Zeit, das Antlitz zu erheben und das Licht wieder zu empfangen. Die göttliche Essenz, die in jedem Menschen wohnt, ist nicht verloren – sie ist nur verschüttet. Und alle Geheimnisse des Universums, nach denen der Mensch in fernen Galaxien, alten Texten oder modernen Technologien sucht, liegen bereits in seinem eigenen Inneren verborgen. Dort ruhen sie – verschlossen, aber bereit, sich zu offenbaren, sobald der Mensch sich selbst wieder als das erkennt, was er wahrhaft ist: ein Sohn, eine Tochter des Ewigen.

Der Abstieg war nur der erste Teil deiner Reise

Der Abstieg in die Materie war notwendig, um die göttliche Kraft in dir zu erproben und zu entfalten. Doch nun beginnt der Aufstieg. Du bist nicht hier, um ewig in der Schwere zu verweilen. Du bist hier, um dich zu erinnern, zu erwachen, und den Rückweg anzutreten – nicht zurück in den Zustand des Unbewussten, sondern hin zu einem bewussten Einssein mit Gott.

Der Weg führt nun wieder aufwärts – hin zum Licht, hin zur Wahrheit, hin zu deiner wahren Natur. Und dieser Weg beginnt in dir. In deiner Entscheidung, in deiner Achtsamkeit, in deinem Mut, über dich selbst hinauszuwachsen. Die ganze Schöpfung wartet auf den erwachten Menschen – auf dich.

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