Die Kirche und der Vatikan verkauften alles..
.. vom Sündenerlass über Ämter bis zu Titeln. Sogar die Strohhalme auf denen der Papst angeblich schlief wurden verkauft!
Man nannte es Simonie. So wird der Kauf oder Verkauf eines geistlichen oder kirchlichen Amtes, von Pfründen, Sakramenten, Reliquien oder Ähnlichem bezeichnet. Im Zusammenhang mit dem Investiturstreit im Mittelalter wurde der Begriff zeitweilig auf jede Vergabe eines kirchlichen Amtes durch einen Laien (Laieninvestitur) ausgedehnt, ob gegen Geld oder ohne Gegenleistung. Der unter anderem im Mittelalter übliche Verkauf geistlicher Ämter wurde schließlich kirchenrechtlich verboten, da man dadurch geistliche Werte entwürdigt sah.
Durch die Trennung von Kirche und Staat ist das Problem heute deutlich entschärft.
Eine Neubewertung hat der Tatbestand der Simonie aber im Rahmen der Papstwahl erfahren. Zwar ist gemäß Can. 149 § 3 des römisch-katholischen Codex Iuris Canonici eine durch Simonie erfolgte Amtsübertragung grundsätzlich unwirksam. Papst Johannes Paul II. hat aber 1996 ausdrücklich bekräftigt, dass die Wahl eines neuen Papstes selbst bei Bestechung gültig bleibt:
„Gesetzt den Fall, dass bei der Wahl des Papstes das Verbrechen der Simonie – Gott bewahre uns davor! – begangen worden sein sollte, beschließe und erkläre ich, dass alle diejenigen, die sich schuldig machen sollten, sich die Exkommunikation latae sententiae [als Tatstrafe] zuziehen; jedoch erkläre ich, dass die Nichtigkeit oder die Ungültigkeit bei simonistischer Wahl aufgehoben ist, damit die Gültigkeit der Wahl des Papstes aus diesem Grunde – wie schon von meinen Vorgängern verfügt – nicht angefochten werde.“
Der Begriff geht auf den biblischen Simon Magus zurück, der im Neuen Testament beschrieben wird und versucht hatte, das Amt des Apostels Petrus durch Geld zu erwerben. In der Geschichte der Kirche gab es immer wieder Fälle von Simonie, besonders in der Zeit des Mittelalters, als kirchliche Ämter oft mit weltlichem Reichtum und Einfluss verbunden waren.
Die Simonie wurde von der katholischen Kirche streng geahndet und gilt auch heute noch als schwerwiegendes Vergehen. Trotzdem kann man im Vatikan Papsturkunden und Titel kaufen.