✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Gedanken am 1. Dezember

Die Zeit der Dunkelheit und das Wunder des Lichts

Der Dezember markiert den Beginn der tiefen Dunkelheit des Winters, eine Zeit des Rückzugs und der Stille. Doch gerade in dieser Dunkelheit bereiten wir uns auf eines der ältesten und wundervollsten Wunder vor – die Geburt des Lichts. Die Wintersonnenwende, das Fest Chanukka und die Geburt Jesu verbinden alle die Idee eines Lichts, das aus der Finsternis hervorbricht. In dieser Zeit können wir Zeugen der Erneuerung der Welt und unserer eigenen Seele werden.

In der langen Dunkelheit des Dezembers sind wir eingeladen, unser Inneres zu erleuchten und zu erneuern. Die Alten sahen die Wintersonnenwende, den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, als einen heiligen Wendepunkt, an dem das Licht aus der tiefsten Dunkelheit wiedergeboren wird. Die Dunkelheit steht symbolisch für die Herausforderungen, das Ungewisse und die Schattenseiten des Lebens. Doch die Rückkehr des Lichts, das jeden Tag ein wenig länger bleibt, gibt uns Hoffnung, Stärke und Zuversicht.

Die Geburt des Lichts: Chanukka und das Wunder des Öls

Die jüdische Tradition feiert im Dezember das Fest Chanukka, das Fest der Lichter. Die Geschichte erinnert an eine Zeit, als das jüdische Volk während eines Krieges gegen die Griechen den Tempel in Jerusalem zurückeroberte und ihn erneut weihte. Doch nur eine kleine Menge geweihtes Öl war übrig, und es schien, als könnte die heilige Menora, die acht Tage lang brennen sollte, das nicht schaffen. Doch durch ein Wunder brannte das Licht acht Tage lang weiter – genau die Zeit, die gebraucht wurde, um neues Öl herzustellen. So wurde Chanukka zu einem Fest des Lichtwunders, das Hoffnung und göttliche Führung symbolisiert. In jedem Jahr erinnern die acht brennenden Lichter an die Kraft des Glaubens und das Wunder, das uns erleuchtet, wenn die Dunkelheit am größten ist.

Die Geburt des Lichts: Weihnachten und die Ankunft Jesu

Im Christentum feiern wir im Dezember die Geburt Jesu – eine Geschichte, die ebenfalls das Motiv der Geburt des Lichts in dunklen Zeiten aufgreift. Die Erzählung berichtet von der Geburt eines Kindes in einem einfachen Stall, einem Ort, der weit entfernt vom Glanz und Glamour liegt, doch von großer Bedeutung ist. Dieses Kind, das später als Licht und Hoffnung für die Menschen bekannt werden sollte, kam in die Dunkelheit einer kalten Nacht. Die Weihnachtsgeschichte ist eine Erinnerung daran, dass das Göttliche oft in der Stille und Einfachheit des Lebens in die Welt kommt. Sie erinnert uns daran, dass das Licht in uns selbst geboren werden kann, wenn wir uns für die Wunder und die Wärme der Liebe und des Mitgefühls öffnen.

Die Wintersonnenwende: Ein Wendepunkt des Jahres

Die Wintersonnenwende, die am 21. Dezember stattfindet, ist ein alter Brauch, der in vielen Kulturen als Schwellpunkt des Jahres gefeiert wird. Es ist der Moment, in dem die Dunkelheit ihren Höhepunkt erreicht und das Licht wiedergeboren wird. Die Menschen der Antike feierten diesen Tag oft mit Feuern, Tänzen und Gesängen, die das Licht symbolisierten und seine Rückkehr in das Land heraufbeschwören sollten. Es ist ein Wendepunkt, an dem wir spüren, dass die dunkelste Nacht hinter uns liegt und ein neuer Zyklus beginnt. Diese Symbolik lädt uns ein, unsere eigene Dunkelheit zu umarmen und zu erkennen, dass auch sie Teil des Kreislaufs ist, der das Licht wieder in unser Leben bringt.

Die tägliche Templerarbeit: Ein Gebet des Lichts

In der Tradition der Templerarbeit richtet sich das Gebet im Dezember auf die Wiederentfachung des Göttlichen Lichts in uns selbst. Es ist ein Akt der Hingabe und des Danksagens für die Dunkelheit, die uns umgibt und gleichzeitig die Möglichkeit der Erneuerung in sich trägt:

„Gedankt sei Dir, Großer Geist, für die samtige Dunkelheit, die heute morgen die Welt wie ein Mantel des Geheimnisses umhüllt. Demütig und reinen Herzens stelle ich mich als Gefäß für die Wiederentfachung des Göttlichen Lichts zur Verfügung. Möge ich diesen Dezember erneuert werden und das Licht der Barmherzigkeit, des Friedens und der Weisheit heller in die Welt strahlen lassen.“

Dieses Gebet ist eine Einladung, uns bewusst auf das Licht zu konzentrieren, das wir in die Welt bringen können. Es erinnert uns daran, dass auch in uns das göttliche Licht wohnt, das in Zeiten der Dunkelheit den Weg weist. Die Dunkelheit ist ein Teil des Lebens, aber sie birgt auch das Potenzial für neues Licht, das uns erleuchten und durch die kommenden Tage führen kann.

Die Dunkelheit als Zeit der Vorbereitung

Im Dezember umhüllt uns die Dunkelheit wie ein stiller Mantel, der uns dazu einlädt, in uns selbst zu gehen und uns auf das Wesentliche zu besinnen. Diese Zeit, die oft hektisch und voller Aktivitäten ist, bietet uns gleichzeitig eine Gelegenheit, innezuhalten und unser Inneres zu erleuchten. Die Dunkelheit gibt uns die Möglichkeit, das Licht zu suchen, das in uns selbst verborgen liegt, und bereitet uns darauf vor, es in die Welt zu tragen.

Diese Jahreszeit erinnert uns daran, dass die Dunkelheit kein Feind ist, sondern ein natürlicher Teil des Lebens, der uns in die Tiefe führt und uns auf die Rückkehr des Lichts vorbereitet. In der Dunkelheit können wir uns auf das Kommende ausrichten, Altes loslassen und uns für das Neue öffnen, das mit dem Licht in unser Leben tritt.

Abschlussgedanke: Die Geburt des Lichts als innerer Wandel

Am 1. Dezember beginnt der Übergang in die Zeit der Dunkelheit, in der wir auf das Wunder des Lichts warten. Die Feierlichkeiten um Chanukka, Weihnachten und die Wintersonnenwende erinnern uns daran, dass die Dunkelheit nur ein Übergang ist und dass das Licht uns stets zur Seite steht. Diese Geschichten und Traditionen schenken uns Hoffnung und Zuversicht, dass wir selbst das Licht sind, das die Welt erhellen kann.

Mögen wir diesen Dezember nutzen, um in der Stille des Winters unser eigenes Licht neu zu entdecken und es hell erstrahlen zu lassen – für uns selbst und für alle, die auf der Suche nach Hoffnung und Wärme sind. Die Dunkelheit mag tief und still sein, doch sie birgt das Versprechen der Erneuerung und der Wiedergeburt des Lichts in jeder und jedem von uns.

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