✠ ASTO-Blog ✠

Gedanken am 15. Dezember

Im weiteren Verlauf seiner Geschichte muß sich Jesus – wie
jeder von uns – der unsichtbaren inneren Finsternis stellen
und sie überwinden, um sich das Licht vollkommen aneignen
zu können. Alle Mystiker berichten von ihrer »dunklen
Nacht der Seele« und der leidvollen Austreibung innerer
Dämonen. Die dunkle Nacht ist ein »Ausglühen« oder, wie
Stephen Mitchell es ausdrückt, ein »Ausscheuern der Seele
mit Stahlwolle«. Sie ist eine Konfrontation mit dem Schatten
oder, in der Bildersprache des Unbewußten ausgedrückt,
eine Begegnung mit dem Teufel.
Tempelarbeit:
Bedenke die folgende Geschichte, die ich frei nach der im 4. Kapitel
des Matthäus-Evangeliums enthaltenen Schilderung wiedergebe:
Kurz nach seiner Taufe wurde Jesus in die Wildnis geführt, wo er
vom Teufel versucht wurde. Er fastete für 40 Tage und 40 Nächte
und ließ sein ganzes bisheriges Leben hinter sich zurück. Da trat
der Versucher an ihn heran und sprach: »Bist du Gottes Sohn, so
sprich, daß diese Steine Brot werden.« Jesus erwiderte: »Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen
Wort, das durch den Mund Gottes geht.« Daraufführte ihn der
Teufel mit sich auf die Zinne des Tempels von Jerusalem und
forderte ihn auf, ins Leere zu springen, da ihn, wenn er wirklich
Gottes Sohn sei, die Engel auffangen würden. Abermals widerstand
Jesus der Versuchung, Macht auszuüben. Zuletzt führte ihn
der Teufel auf einen hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt
und sagte: »Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich
anbetest.« Und wiederum lehnte Jesus ab.
Wenn das ein Traum wäre und sowohl Jesus als auch der Teufel
Teile von dir wären, wie könntest du alles zu deiner eigenen
Lebensgeschichte in Beziehung setzen?

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