✠ ASTO-Blog ✠

Gedanken am 29. November

Die spanische Mystikerin Teresa von Avila bediente sich des
sogenannten inneren Gebets, um mit Gott in engere Beziehung
zu treten. Eine der Voraussetzungen für die Durchführung
dieses Gebets war, »sich untereinander zu lieben«.
Wenn sie es nicht geschafft hätte, ihren Mitschwestern die
kleinen Ärgernisse zu vergeben, die sich im Leben einer
klösterlichen Gemeinde nun einmal nicht vermeiden lassen,
wäre – wie Teresa sehr wohl wußte – ihr Herz nicht frei
gewesen, mit Gott innige Zwiesprache zu halten. Statt dessen
hätte sie ihre Gebetszeiten sinnlos damit zugebracht,
über die »Ungerechtigkeiten« zu brüten, die ihr widerfahren
sein mochten. Teresa entdeckte, daß die einfachste Möglichkeit
zu vergeben darin bestand, wahre Liebe zu ihren Mitschwestern
zu entwickeln, da »es kein Ärgernis gibt, das von
denen, die einander heben, nicht leicht erduldet würde«.
Tempelarbeit:
Unsere Fähigkeit, alle Menschen zu lieben, nimmt dadurch zu,
daß wir uns darin üben, in jedem Menschen Gott zu sehen. Wann
immer du im Laufe des heutigen Tages jemandem begegnest,
verneige dich im Geiste vor ihm. Dies ist auch die spirituelle
Bedeutung des hinduistischen Grußes namas te (wörtlich »Ehre
sei dir«) – nämlich: »Das Licht in mir gewahrt und würdigt das
Licht in dir.« Eine andere Weise, diese »Verneigung des Herzens«
vorzunehmen, besteht dem Psychiater Jerry Jampolsky zufolge
darin, »anstatt des Lampenschirms das Licht seines Gegenübers
zu sehen«. Das Licht ist immer unserer Liebe würdig.

Schreibe einen Kommentar