✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Investitions-Offensive oder Schuldenfalle?

Mit den Beratungen des Deutschen Bundestags zum Bundeshaushalt 2025 und 2026 ist ein gewaltiges Paket geschnürt worden: 500 Milliarden Euro für Investitionen. Eine Summe, die gewaltig klingt – und doch, wenn wir ehrlich sind, neue Schuldenberge auftürmt und die Zinslast für kommende Generationen erdrückender macht.

Strukturelle Schwächen statt Finanzierungsprobleme

Die Wahrheit ist: An Geld ist die Umsetzung großer Projekte selten gescheitert. Was Investitionen in Deutschland lähmt, sind strukturelle Defizite:

  • ausufernde Bürokratie,

  • komplizierte Auflagen,

  • endlose Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Wer glaubt, dass 500 Milliarden Euro allein Deutschland wieder auf Vordermann bringen, der täuscht sich. Ohne klare Prozesse, ohne Mut zur Vereinfachung und ohne echten Willen zur Umsetzung bleibt das Paket ein gigantisches Schuldenversprechen, aber kein Aufbruch.

Investitionen brauchen Maß und Richtung

Investitionen sind nicht automatisch gut, nur weil sie groß sind. Sie entfalten nur dann Wirkung, wenn sie:

  • wachstumsorientiert sind,

  • klar priorisiert werden,

  • und einer wirkungsorientierten Steuerung unterliegen.

Doch ob dies in der politischen Realität tatsächlich eingehalten wird, ist mehr als fraglich. Allzu oft werden Mittel verstreut statt fokussiert, Prestigeprojekte vorangetrieben, während das Notwendige auf der Strecke bleibt.

Schwarzbuch der Fehlentscheidungen

Das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler zeigt Jahr für Jahr, wie viele Investitionsprojekte an Fehlentscheidungen scheitern. Der Spatenstich wird gefeiert, doch danach beginnen Kostenexplosion, Verzögerungen und Planungschaos. Ein Projekt ist nicht mit seiner Einweihung beendet – es beginnt dann erst seine wahre Prüfung.

Folgekosten im Blick

Ein zentraler Punkt, der oft vergessen wird: Jede Investition zieht Folgekosten nach sich. Gebäude, Straßen, Brücken, Schulen, Kliniken – alles muss betrieben, gewartet, repariert oder saniert werden. Diese Kosten sind häufig höher als die ursprüngliche Investition selbst und bleiben dennoch in der Planung oft unberücksichtigt. Wer Investitionen nur nach dem Bauwerk bewertet, täuscht sich selbst und die Öffentlichkeit.

Der templarische Blick

Als Templer sehen wir hier ein tieferes Problem: Maßlosigkeit. Geld wird wie ein Schwert geschwungen, doch ohne Disziplin, ohne Voraussicht und ohne Demut vor der Zukunft. Schulden sind immer auch ein Versprechen – ein Gelübde an die kommende Generation. Wird es leichtfertig gegeben, wird es zur Last, ja zur Fessel.

Was jetzt zu tun ist

Um Investitionen zukunftsfähig zu machen, braucht es:

  • eine ehrliche Folgekostenrechnung,

  • eine konsequente Reduzierung der Bürokratie,

  • klare Prioritäten statt Gießkannenprinzip,

  • und vor allem den Mut, auch einmal Nein zu sagen, wenn Nutzen und Kosten aus dem Gleichgewicht geraten.

Denn nur so wird aus einer Investitions-Offensive ein Aufbruch, der unser Land stärkt, statt es durch neue Schulden zu schwächen.

Schreibe einen Kommentar