7.25 am 13. Oktober 2025 – Geiselfreilassung und die Frage nach Frieden
Heute, am frühen Morgen des 13. Oktober 2025, um 7.25 Uhr, wurden die ersten Geiseln von der Hamas übergeben. Ein Moment, den viele als Schritt in Richtung Frieden deuten möchten. Und doch, als Templer, die die Geschichte des Heiligen Landes mit Blut, Schweiß und Gebet durchdrungen haben, sind wir vorsichtig im Urteil.
Hoffnung und Skepsis
Die Bilder einer Freilassung geben Hoffnung – Hoffnung für Familien, die ihre Angehörigen zurückerhalten, Hoffnung für Menschen, die seit Monaten in Angst leben. Und dennoch bleibt die Skepsis.
Die Hamas wird von den einen als Verbrecherorganisation verurteilt, von den anderen als Freiheitskämpfer verherrlicht. Solange diese Spaltung in der Wahrnehmung besteht, solange Hass und Rachegedanken genährt werden, ist ein wahrer Friede schwer denkbar.
Denn Hass wächst, wenn er von Generation zu Generation weitergegeben wird. Kinder, die im Geist der Vergeltung erzogen werden, tragen diesen Samen in sich. Eine solche „Erziehung des Hasses“ ist nichts anderes als eine Form der geistigen Gefangenschaft.
Innere Kämpfe in Palästina
Doch nicht nur gegen Israel kämpft die Hamas – derzeit steht sie auch im Konflikt mit verschiedenen Familienclans innerhalb Palästinas. Dieser interne Machtkampf schwächt, spaltet und droht, das Volk in Chaos zu stürzen.
Die große Frage lautet: Wer wird nach dem Sturm die Macht übernehmen?
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Wird die Hamas, trotz Waffenstillstandsverhandlungen, ihre Machtbasis wahren können?
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Wird die Fatah, die schon lange als politische Kraft auftritt, in diesem Chaos ihre Position stärken?
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Oder werden neue Kräfte entstehen, getragen von den jungen Generationen, die genug haben von Blut und Vergeltung?
Ein Blick in die Geschichte
Es lohnt sich, an die Gründung Israels zu erinnern. Nach 1948 wurden Teile der Hagana, der jüdischen Widerstandsbewegung, in die neue israelische Armee und später in die staatlichen Strukturen integriert. Die Bewegung, die einst im Untergrund kämpfte, wurde so in ein staatliches Fundament verwandelt.
Doch für die Hamas scheint ein solcher Weg kaum möglich. Zu sehr ist sie ideologisch geformt, zu sehr mit Blut und Terror verbunden. Die Weltgemeinschaft wird sie nicht in eine offizielle Regierung hineinlassen – und auch das palästinensische Volk ist tief gespalten.
Zwischen Krieg und Frieden
Das Heilige Land kennt seit Jahrhunderten diesen Zustand: Hoffnung und Blut, Versprechen und Verrat, Waffenstillstand und neuer Ausbruch von Gewalt. Auch wir Templer waren Zeugen solcher Zyklen – zwischen Kreuzfahrern und Sarazenen, zwischen Herrschern und Untertanen.
Wir wissen: Frieden wird nicht allein durch Verträge geschaffen.
Er entsteht erst, wenn im Innern der Menschen die Bereitschaft wächst, den Hass loszulassen.
Die offene Zukunft
Heute, am 13. Oktober 2025, sehen wir ein kleines Zeichen – Geiseln kehren zurück. Doch wir bleiben wachsam.
Die eigentliche Frage ist nicht, ob Israel und Hamas einen Vertrag schließen. Die wahre Frage lautet:
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Wer kann in Palästina eine Ordnung schaffen, die nicht von Hass, sondern von Verantwortung getragen ist?
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Welche Rolle wird die Fatah einnehmen?
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Und wann wird das Volk selbst die Stimmen des Hasses zum Schweigen bringen und Führer wählen, die nicht Vergeltung, sondern Zukunft wollen?
Schlussgedanke eines Templers
Als Ritter Christi betrachten wir diese Vorgänge nicht nur politisch, sondern geistig. Denn dort, wo Hass herrscht, kann kein Friede wachsen. Nur wer die Fesseln der Vergangenheit sprengt und die Wahrheit des Lichts erkennt, wird den Mut haben, Brücken statt Mauern zu bauen. 70.000 Tote und ein zerstörtes Land wird man nicht so schnell vergessen können.
Bis dahin bleiben wir Zeugen – und Wächter im Gebet.

