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Mussolini wollte eine Moschee, Vatikan war dagegen

Auswertungen des vatikanischen Archivmaterials zum Pontifikat von Pius XII. (1939-1958) haben Interessantes über den faschistischen Machthaber Benito Mussolini zutage gefördert: Laut einem Bericht der Zeitung “Italia Oggi” (Mittwoch) trug sich der italienische Diktator mit dem Gedanken, eine Moschee für seine muslimischen Untertanen zu errichten. Dies tat er offenbar in einem Gespräch am 12. März 1939 mit dem Apostolischen Nuntius Francesco Borgongini kund.

Dabei bemerkte er, dass ein solches Gotteshaus “keine Gefahr darstellt wie eine protestantische Kirche”. Der Nuntius wies jedoch darauf hin, dass ein italienischer Moschee-Bau “eine Verletzung christlicher und katholischer Gefühle in uns und in der ganzen Welt wäre”. Daraufhin wurde das Vorhaben verworfen, wie aus der aktuellen Publikation der Akten hervorgeht.

Mussolini, selbst ernannter “Verteidiger des Islam”, pflegte zeitweise rege diplomatische Beziehungen zur arabisch-islamischen Welt, um die Rolle Italiens gegenüber den konkurrierenden Kolonialmächten Frankreich und Großbritannien zu stärken. Im März 1937 wurde ihm beim Besuch der Kolonie Italienisch-Libyen medienwirksam ein Zeremonienschwert verliehen. Die faschistische Propaganda bezeichnete es als “Schwert des Islam”. Ein bekanntes Foto zeigt den Duce, wie er das Schwert auf einem Pferd sitzend in die Höhe reckt.

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