Nizäa-Tagung
„Konzilsjubiläum drängt zu mehr Kircheneinheit“
Die Tagung unter dem Generalthema „Nizäa und die Kirche für das dritte Jahrtausend“ findet an der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) statt. Das Konzil von Nizäa sei von bleibender Bedeutung für Kirche und Ökumene und habe bleibende Relevanz für die christliche Ökumene, „die in der gemeinsamen Bekehrung aller Christen und Kirchen zu Jesus Christus liegt“, so Kardinal Kurt Koch – der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die Ökumene hielt die Eröffnungsrede.
Die Wiederbelebung des Bekenntnisses zu Jesus Christus sei eine dringende Aufgabe, die in ökumenischer Gemeinschaft angegangen werden müsse, sagte Koch. Die Ökumene könne nur dann glaubwürdig vorankommen, „wenn die Christen zur Quelle des Glaubens zurückkehren, die Jesus Christus ist“.
Das Glaubensbekenntnis des Konzils von Nizäa sei das Ergebnis eines gemeinsamen, synodalen Ringens der Bischöfe um eine orthodoxe und theologisch angemessene Formulierung des christlichen Glaubens und damit auch für heute ein wichtiges Beispiel für Synodalität. Der Präfekt des vatikanischen Ökumene-Dikasteriums erinnerte an Papst Franziskus, für den die Vertiefung und Weiterverfolgung des Weges der Synodalität das sei, „was Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet, und dass sie reiche Auswirkungen auf die Ökumene hat“.
Der Kurienkardinal nahm in seinem Grußwort auch zur Frage des Ostertermins Stellung. Papst Franziskus habe wiederholt die Bereitschaft der katholischen Kirche bekräftigt, ein einheitliches Datum für Ostern zu akzeptieren, und der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa biete eine einzigartige Gelegenheit, diese Frage erneut zu erörtern und ein gemeinsames Datum für die Feier des Osterfestes im Geiste der ökumenischen Gemeinschaft zu finden.
Der Leitgedanke bei der Suche nach einem gemeinsamen Osterdatum besteht darin, eine einheitliche Feier anzustreben, ohne neue Spannungen oder Spaltungen innerhalb der ökumenischen Gemeinschaft zu verursachen, so Koch. Er zeigte sich überzeugt: „Eine gemeinsame Osterfeier wäre ein glaubwürdigeres Zeugnis für die tiefe Überzeugung des christlichen Glaubens, dass Ostern das zentrale und wichtigste Fest der Christenheit ist.“
Prophetisch und relevant
Einen zweiten eröffnenden Vortrag hielt der griechisch-orthodoxe Metropolit Job (Getcha). Er sagte u.a. wörtlich: „Die Beschlüsse des Konzils von Nizäa, die vor als 1.700 Jahren gefasst wurden, sind auch heute noch prophetisch und für die gesamte christliche Welt relevant, da sie die Bedeutung der christlichen Einheit und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Feier des Osterfestes unterstreichen.“
Veranstalter der Tagung sind das Ökumene-Institut der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) und die Internationale orthodoxe theologische Vereinigung IOTA. Das Symposion steht zudem unter der Schirmherrschaft des vatikanischen Ökumene-Dikasteriums. Papst Leo XIV. wird die Tagungsteilnehmenden am Samstag, 7. Juni, in Audienz empfangen.