Schenkungen und Privilegien in Ungarn
Schon um 1165 wird in den Status hierarchiques eine ungarische Provinz erwähnt. Hierzu gehörten auch Besitzungen im heutigen Kroatien und an der dalmatinischen Küste. 1169 wurde dem Orden das ehemalige Benediktinerkloster in Vrana (Aurena) südlich von Zara durch den Papst übertragen, wo sich in den folgenden Jahrzehnten eine bedeutende Niederlassung entwickelte, zu der auch ein Pilgerhospiz gehörte. In Dalmatien besaßen die Templer seit 1217 die Burg Aurena südlich von Zadar (dem mittelalterlichen Zara). Dort befand sich später auch der Sitz des Provinzmeisters. Um 1209 gab es Niederlassungen in Hresno, Gora, Szentmárton, und in den nächsten Jahren folgten weitere, zum Beispiel in Keresztény und Esztergom. Insgesamt gehen Forscher von 13 bis 18 Niederlassungen plus zusätzlichen Besitztümern aus. Die Mehrzahl der Zuwendungen stammte direkt aus dem Königshaus, mit dem stets engste Beziehungen bestanden. König Andreas von Ungarn (1205-1235) beschenkte die Templer nicht nur reich – unter anderem 1217 mit dem strategisch gelegenen Kastell von Klis-, sondern und übergab ihnen auch den Kronschatz zur Verwahrung. Auch im kroatischen Provinzteil hatten die Templer offensichtlich einen guten Ruf, denn noch 1305 wurde ihnen das Kloster Porec zur Reform übergeben.
Provinzmeister (nach Ricci und Hunyadi)
~1193 Gaufridus Marcelus
~1194 Gualterius
~1198 -1211 Cono
~1216 Pontius de Cruce
~1221 Thomas
~1226 Hermannus
~1229 Ranardus Agentar
~1235 – 1241 Raymbaud de Caromb (vermutlich Onkel des letzten Provinzmeisters von Zypern)
~1245 Johannes de Metis
~1216 Morgolt
~1256 Jordanus
~1260-69 Franco
~1272 Guillelmus
~1278 Gerard de Sauzet (s. Gaston, später Provinzmeister der Auvergne)
~1280 Guillelmus de Rupe
~1290 Jaques de Montréal
~1292 Guillaume de Noves (zuvor 1285 u. 1288 Provinzmeister der Lombardei)
~1304 Theuron de Provence
~1308 Damianus de Aftumello