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Seit wann feiern wir Krampus und woher kommt dieser Brauch?

Der Krampus, eine düstere Gestalt aus den Alpenregionen, ist eine der faszinierendsten und mystischsten Figuren der Adventszeit. Mit seiner teufelsähnlichen Erscheinung und seiner Rolle als Gegenstück zum gütigen Nikolaus hat er eine lange Tradition, die tief in der europäischen Folklore verwurzelt ist. Doch seit wann feiern wir den Krampus und wie entstand dieser Brauch?


Die Ursprünge des Krampus

Die Wurzeln des Krampus-Brauchs reichen bis in vorchristliche Zeiten zurück. Historiker vermuten, dass er aus heidnischen Ritualen zur Wintersonnenwende stammt. Diese Rituale sollten böse Geister vertreiben und die Fruchtbarkeit fördern. In den Alpenregionen war es üblich, sich in Tierfelle zu kleiden und gruselige Masken zu tragen, um die dunklen Mächte zu erschrecken.

Mit der Christianisierung Europas im frühen Mittelalter wurden viele heidnische Bräuche in christliche Traditionen integriert. Der Krampus, mit seinen dämonischen Hörnern und der furchteinflößenden Erscheinung, überlebte als Gegenstück zu Sankt Nikolaus. Während der Nikolaus die braven Kinder belohnt, ist der Krampus für die Bestrafung der unartigen zuständig.


Die Rolle des Krampus in der Adventszeit

Die heutige Vorstellung des Krampus entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte. Bereits im 16. Jahrhundert wurden die ersten schriftlichen Erwähnungen des Krampus festgehalten. Besonders in den Alpenregionen Österreichs, Bayerns, Südtirols und Sloweniens wurde der Brauch gepflegt.

Am Vorabend des Nikolaustages, dem 5. Dezember, ziehen Nikolaus und Krampus gemeinsam durch die Dörfer. Während der Nikolaus Geschenke verteilt, sorgt der Krampus mit Ruten, Ketten und lautem Glockengeläut für Furcht und Schrecken. Oft wurden diese Umzüge als Warnung für Kinder genutzt, sich im kommenden Jahr gut zu benehmen.


Der Krampuslauf – ein lebendiger Brauch

Ein Höhepunkt des Krampus-Brauchs sind die sogenannten Krampusläufe, die seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert sind. Dabei verkleiden sich junge Männer in furchterregende Kostüme mit Hörnern, Tierfellen und kunstvollen Masken. Ausgerüstet mit Ruten und Kuhglocken ziehen sie durch die Straßen und „erschrecken“ die Zuschauer.

Diese Läufe finden vor allem in Österreich, Süddeutschland und Norditalien statt und haben sich in den letzten Jahren auch in andere Länder ausgebreitet. Sie sind ein Spektakel, das Tradition mit modernem Volksfestcharakter verbindet.


Die Bedeutung des Krampus heute

Obwohl der Krampus lange Zeit von der katholischen Kirche kritisch betrachtet wurde – seine dämonische Erscheinung galt als unchristlich –, hat er heute einen festen Platz in der Adventszeit. Viele Menschen sehen ihn als Symbol für die Dualität zwischen Gut und Böse oder als Erinnerung daran, sich an die gesellschaftlichen Regeln zu halten.

In den letzten Jahren hat der Krampus durch Filme, Bücher und Veranstaltungen weltweit an Popularität gewonnen. Besonders in Nordamerika wird er zunehmend gefeiert und ist dort ein exotischer Bestandteil der Vorweihnachtszeit geworden.


Fazit: Ein uralter Brauch mit moderner Strahlkraft

Der Krampus ist mehr als nur eine gruselige Figur der Adventszeit. Er repräsentiert die Verbindung von alten, heidnischen Traditionen mit christlichen Bräuchen und hat sich über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt.

Ob als Warnung für Kinder, als Symbol für die dunklen Seiten des Winters oder als spektakulärer Bestandteil der Krampusläufe – dieser faszinierende Brauch zeigt, wie lebendig und wandelbar Traditionen sein können.

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