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Sollen wir das Vorurteilsthema „Ausländer“ anfassen?

Als Templer stehen wir für Klarheit, Wahrheit und die Würde des Menschen. Themen, die leicht in Vorurteile und Vereinfachungen abgleiten, behandeln wir mit besonderer Vorsicht — und doch: Schweigen ist nicht immer die tugendhafte Antwort. Die Frage nach Migration und Integration gehört zu den drängendsten politischen und moralischen Aufgaben unserer Zeit. Sie lässt sich nicht mit Parolen wie „Ausländer raus“ lösen — auch wenn solche Slogans dem Ärger vieler Bürger eine einfache Stimme geben.

Die einfache Wahrheit, die viele nicht gern hören: Unsere Gesellschaften und Wirtschaften wären ohne die Arbeit von Zugewanderten in vielen Bereichen empfindlich geschwächt. Viele Tätigkeiten – von Logistik über Pflege bis hin zu Gastgewerbe und Handwerk – würden nur schwer oder gar nicht mehr funktionieren, wenn plötzlich ein großer Teil der ausländischen Arbeitskräfte fehlte. Das zu benennen ist kein Schönrechnen, sondern nüchterne Bestandsaufnahme.

Dennoch gibt es Probleme, die ernst genommen werden müssen: Wenn Aufnahme und Integration nicht gut organisiert sind, wenn Gesetze nicht durchgesetzt werden oder wenn Menschen lange ohne Beschäftigung und Perspektive in Unterbringungseinrichtungen verharren, entstehen Spannungen — und Kriminalität kann in Teilbereichen wachsen. Deshalb ist es nicht ausreichend, nur auf Abschiebungen zu setzen. Wir müssen fragen: Welche flankierenden Maßnahmen fehlen? Wie können Sprache, Arbeit und rechtliche Klarheit schneller erreicht werden, damit Integration möglich wird?

Die Zahlen zeigen: Österreich hatte in den letzten Jahren viele Asylanträge — 2023 lag die Zahl deutlich hoch, 2024 gab es wieder Veränderungen in den Antragszahlen — und die Behörden verzeichnen eine steigende Zahl von Ausreisen/Abschiebungen in bestimmten Perioden. Die Regierung kommuniziert verstärkt Maßnahmen zur Begrenzung und Steuerung von Migration; gleichzeitig zeigen europäische Studien klar, dass Beschäftigung und aktive Arbeitsmarktintegration zu besseren Integrationsverläufen führen.

Praktische Fehler in der Politik haben vieles verschärft: offene Grenzen ohne geordnete Registrierung, lange Wartezeiten für Arbeits- und Aufenthaltsrechte, und ein System, das Menschen manchmal in wirtschaftliche Abhängigkeit statt in Eigenverantwortung drängt. Solche Weichenstellungen laden dazu ein, dass sich Parallelgesellschaften bilden — nicht aus Bosheit, sondern häufig aus Not und Perspektivlosigkeit. Entscheidend ist: Staatliches Handeln darf weder aus Schreckhaftigkeit noch aus reiner Symbolpolitik bestehen; es braucht klar angelegte, ehrliche Maßnahmen zur Integration und zur Durchsetzung des Rechts, verbunden mit realistischen Arbeits- und Bildungsangeboten. Studien zur Arbeitsmarktintegration zeigen: Wer schnell in Beschäftigung kommt, integriert sich deutlich besser — für alle Beteiligten ein Gewinn.

Zur Frage der Abschiebungen: Ja, viele Bürger fordern konsequentere Abschiebungen bei Straftaten. In der Praxis sind Abschiebungen jedoch oft kompliziert — rechtlich, diplomatisch und organisatorisch — weshalb die tatsächlichen Rückführungen deutlich hinter den Forderungen zurückbleiben. Österreich berichtete 2023 über eine Zunahme von Außerlandesbringungen; zugleich bleibt die Effektivität von Abschiebungen und die Frage, ob Haft oder andere Maßnahmen wirklich kosteneffizient und wirksam sind, eine politische und ethische Debatte.

Als Templer fordern wir daher eine dreigleisige Politik:

  1. Sicherheit und Rechtsdurchsetzung — konsequent, rechtsstaatlich und transparent;

  2. Beschäftigungsoffensive — schnelle Zugänge zu Arbeit, Qualifikation und Sprache; das reduziert Kriminalität und beseitigt Abhängigkeiten;

  3. Transparenz und Ehrlichkeit — keine hehren Parolen, sondern klare Kommunikation über Kosten, Chancen und Pflichten.

Wer nur schreit „Ausländer raus“ bietet eine rein symbolische Lösung. Wer aber vernünftig handelt — Gesetze durchsetzt, schnellen Zugang zu Arbeit schafft und Integrationswege ermöglicht — schützt sowohl die Gesellschaft als auch die Würde der Neuankommenden. Das ist harte Arbeit; sie verlangt Mut und Ausdauer. Tugenden, die auch wir Templer hochhalten.

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