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Wann ist eine zusätzliche Impfdosis sinnvoll?

Der Schutz vor Infektionen sinkt schneller als der Schutz vor schweren Verläufen. Wie schnell beides sinkt, hängt einerseits vom verwendeten Impfstoff ab und andererseits mit der individuellen Immunantwort ab und die wiederum ist sehr altersabhängig.
Grundsätzlich gilt:

mRNA-Impfstoffe erhalten den Impfschutz über einen längeren Zeitraum als Vektor-Impfstoffe — in der Reihenfolge: Moderna > Biontech > Astrazeneca > Johnson&Johnson.
Je älter und schwächer die Person, desto schneller sinkt der Impfschutz wieder ab.
Eine Preprint-Studie hat zahlreiche Untersuchungen zur Wirksamkeit aller Impfstoffe und Altersgruppen zusammengefasst und berechnet, wie sehr die Wirksamkeiten nach sechs Monaten abgenommen haben:

Wirksamkeit gegen Infektion: -18,5 Prozent
Wirksamkeit gegen symptomatische Erkrankung: -25,4 Prozent
Wirksamkeit gegen schwere Verläufe: -8,0 Prozent
Wirksamkeit nahm bei älteren Menschen (60+ Jahre) jeweils 20 Prozent stärker ab
Eine Auffrisch-Impfung wird daher in vielen Ländern ab fünf bis sechs Monaten nach der zweiten Dosis empfohlen und diese wissenschaftliche Empfehlung gilt für alle Menschen älter als 18 Jahre.
Dann liegt der Schutz vor symptomatischen Erkrankungen bei 43 (Biontech) bis 58 Prozent (Moderna), der Schutz gegen schwere Verläufe aber oft weitaus höher bei meist 70 aber auch bis zu 90 Prozent — alles abhängig von Impfstoff, Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen sowie Alter und Risikoprofil der Person.

Nur der Vektor-Impfstoff von Johnson&Johnson wird anders bewertet. Für den Einzeldosis-Impfstoff wird mittlerweile eine zusätzliche Dosis schon nach vier Wochen empfohlen, da der Impfschutz gegen Erkrankungen hier besonders schnell nachließ.

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