Wir Alle sind Söhne und Töchter Gottes.

Über die eine Quelle und die gemeinsame Würde der Menschheit

Die Wege der Religionen sind vielfältig, ihre Sprachen unterschiedlich, ihre Riten bunt und mannigfach. Doch jenseits all dieser Verschiedenheiten leuchtet ein gemeinsamer Gedanke auf: Wir alle sind Söhne und Töchter Gottes.

Eine Wahrheit, älter als die Kirchen

Von den alten Propheten Israels bis zu den Mystikern des Mittelalters zieht sich dieser Gedanke wie ein unsichtbarer Faden. Er sagt uns: Jeder Mensch – ob arm oder reich, ob gelehrt oder unwissend, ob Herrscher oder Knecht – trägt in sich den göttlichen Funken.

Im Christentum wird diese Wahrheit klar ausgesprochen:
„Denn ihr seid alle durch den Glauben Kinder Gottes in Christus Jesus.“ (Gal 3,26)

Nicht die Geburt, nicht der Stand, nicht die Herkunft, sondern die Zugehörigkeit zum göttlichen Ursprung macht uns zu Brüdern und Schwestern.

Einheit in Vielfalt

Auch andere spirituelle Traditionen verkünden diese Wahrheit:

• Im Islam wird der Mensch als Geschöpf Gottes geehrt, ausgestattet mit Würde und Verantwortung.

• In der vedischen Tradition Indiens gilt die Seele (Atman) als Funke des Göttlichen, untrennbar vom Ganzen.

• Selbst die Philosophen der Antike erkannten eine „Weltseele“, die alle Wesen durchdringt.

So begegnen wir überall demselben Gedanken – in verschiedenen Bildern, aber immer mit derselben Botschaft: Wir stammen aus einer Quelle.

Konsequenzen für uns Templer

Wenn wir dies wirklich begreifen, dann wird jede Begegnung zu einer heiligen Begegnung.

• Der Fremde wird zum Bruder.

• Die Schwache zur Schwester.

• Selbst der Feind bleibt in seinem innersten Wesen ein Kind des Ewigen.

Hier liegt das Herz der christlichen Liebe: Mitgefühl, Toleranz, Respekt. Nicht aus bloßer Pflicht, sondern weil wir im anderen uns selbst und Gott erkennen.

Ein Ruf an uns alle

In einer Zeit, in der Spaltungen, Hass und Ausgrenzung wieder lauter werden, ist dieser Gedanke aktueller denn je.
Er ruft uns zurück zu unserer ursprünglichen Würde.
Er erinnert uns, dass kein Titel, keine Nation, keine Ideologie über der Wahrheit steht, dass wir eine Menschheitsfamilie sind.

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⚔️ Als Tempelritter des Geistes wollen wir uns daran erinnern: Wir tragen das Schwert nicht gegen den Bruder, sondern gegen die Dunkelheit in uns selbst. Und wir ehren in jedem Menschen den Sohn und die Tochter Gottes – Kinder des einen Vaters, Teilhaber der einen Quelle.