✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Zum Todestag von Jacques de Molay

Der letzte Großmeister des Templerordens

Am heutigen Tage gedenken wir des grausamen Schicksals unseres letzten Großmeisters Jacques de Molay, der am 18. März 1314 in Paris den Märtyrertod auf dem Scheiterhaufen erlitt. Mit ihm endete nicht nur eine Epoche unserer äußeren Macht, sondern es begann auch ein neues Kapitel in der geistigen Geschichte des Templerordens.

Der Mann und sein Auftrag

Jacques de Molay, geboren um 1240 in der Grafschaft Burgund, trat früh in den Orden der armen Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel ein. Jahrzehnte lang diente er im Heiligen Land, wo er die Härten des Kampfes und die Mühen der Pilgerfahrt kannte.

1292 wurde er zum 22. und letzten Großmeister unseres Ordens gewählt. In einer Zeit der Schwäche, da Jerusalem längst verloren und die Kreuzfahrerstaaten gefallen waren, stand er vor der gewaltigen Aufgabe, den Orden neu zu formen und seine Mission in einer sich wandelnden Welt zu sichern.

Verrat und Anklage

Doch kaum hatte er begonnen, den Orden zu stärken, fiel der Neid und die Habgier der Mächtigen auf uns. König Philipp IV. von Frankreich – genannt der Schöne – verschuldete sich zutiefst bei uns und suchte einen Weg, unsere Reichtümer an sich zu reißen. Mit Intrigen, falschen Zeugen und grausamen Methoden der Inquisition brachte er Anklagen gegen uns vor: Götzendienst, Ketzerei, Geheimrituale.

Am 13. Oktober 1307 – einem Freitag – wurden in ganz Frankreich die Brüder verhaftet. Viele wurden gefoltert, einige schwach gemacht und zu falschen Geständnissen gezwungen. Doch unser Großmeister Jacques de Molay hielt stand.

Das Opfer in Paris

Nach jahrelanger Gefangenschaft, Erniedrigung und Prozessen wurde er schließlich am 18. März 1314 in Paris zum Tode verurteilt. Man errichtete den Scheiterhaufen auf der Île aux Juifs in der Seine, gegenüber der Kathedrale Notre-Dame.

Jacques de Molay, standhaft und furchtlos, widerrief alle erzwungenen Geständnisse. Mit lauter Stimme erklärte er die Unschuld des Ordens und vertraute seine Seele Gott an. Flammen umgaben ihn, doch sein Geist blieb ungebrochen. So ging er in die Geschichte ein als Märtyrer und Zeuge der Wahrheit.

Chronisten berichten, dass er vom Feuer aus den Papst und den König vor den himmlischen Richterstuhl rief. Und tatsächlich starben Papst Clemens V. und König Philipp nur wenige Monate später – ein Zeichen, das die Menschen als göttliches Gericht deuteten.

Das Vermächtnis

Mit dem Tod Jacques de Molays schien das Schicksal des Ordens besiegelt. 1312 war der Orden offiziell aufgehoben worden. Doch sein Opfer war kein Ende, sondern ein neuer Anfang.

  • In den Herzen der Brüder blieb der Geist des Tempels lebendig.

  • In Legenden und Überlieferungen wurde Jacques de Molay zu einem Symbol der Treue und Standhaftigkeit.

  • Viele Rittergesellschaften, Geheimbünde und geistige Strömungen führten unsere Ideale fort – das Streben nach Wahrheit, Gerechtigkeit und die Treue zu Christus.

Heute erkennen wir: Jacques de Molay starb nicht nur als Opfer der Machtgier eines Königs, sondern als Bekenner der ewigen Wahrheit.

Ein Gebet zum Gedenken

„Non nobis, Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam.“
(Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre.)

So beten wir an seinem Todestag. Möge das Opfer unseres Großmeisters ein ewiges Zeichen sein für Treue im Glauben, für Mut in der Bedrängnis und für die Kraft, auch im Feuer nicht von der Wahrheit zu weichen.

Jacques de Molay – letzter Großmeister des Templerordens
Gestorben am 18. März 1314, lebendig im Geiste bis heute.

Die Flamme erlischt nie 

Am Seineufer, kalt und grau,
da flackert einst ein Feuerbau.
Doch mehr als Holz und Flammenglut
brannte dort ein Herz voll Mut.

Jacques de Molay, des Ordens Licht,
beugte sich dem Tod wohl nicht.
Gebunden fest, doch innerlich frei,
sprach er: „Die Wahrheit stirbt nicht dabei!“

Ein letzter Blick zum Himmelszelt,
kein Hass, kein Fluch auf diese Welt.
Nur Treue sprach aus seinem Blick –
ein Ritter bis zum letzten Strick.

Die Glut verzehrte Fleisch und Bein,
doch nicht den Geist – er blieb allein.
Und durch die Zeiten klingt sein Wort:
„Gerechtigkeit wird finden Ort.“

Der Orden sah sein Banner fall’n,
und dennoch steht’s in Brüder Hall’n.
Denn wer für Licht und Ehre starb,
der lebt, auch wenn der Leib verdarb.

So gedenken wir mit stiller Kraft
dem Mann, der bis zum Ende schafft,
die Flamme rein zu halten, klar –
Molay, du bist uns ewig nah.

Schreibe einen Kommentar