✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Die „Göttliche Komödie“ …

… als Einweihungsweg in der Templer-Loge.

Immer wieder fragen sich Menschen, die sich eingehender
mit der Göttlichen Komödie auseinandersetzen,
worin letztlich die grosse Anziehungskraft dieser
Dichtung noch siebenhundert Jahre nach ihrer Entstehung
liegt. Eine entscheidende Antwort liegt darin, dass sie allen
Menschen etwas zu sagen hat. Denn sie ist inhaltlich
mehrfach versiegelt.

Dante macht darauf an verschiedenen
Stellen seines Werkes aufmerksam. So erscheint z.B. im
Sonnenhimmel des Paradiso auch der Philosoph Severinus
Boethius, der in der Schrift „Trost der Philosophie“ davon
spricht, dass es einen vierfachen Schriftsinn gibt, um die
Menschen zu erreichen.

Dies bedeutet, dass der geistige Ideengehalt zunächst unter
einer Rahmenerzählung verborgen wird. Zweck dieser
Methode ist es, Menschen der verschiedensten geistigen
Veranlagungen anzusprechen und ihnen das mitzuteilen,
was ihrer augenblicklichen Erkenntnisstufe entspricht.
Gleichzeitig werden sie dadurch für die nächsthöhere
Erkenntnisstufe vorbereitet. Boethius führt dies mit wenigen
Worten aus:
„Anders erkennen die Sinne,
anders die Vorstellungskraft,
anders der Intellekt,
anders die göttliche Intelligenz“

Zu einer solchen Betrachtung ist nur ein Mensch fähig,
der selbst mit dem Geist die verschiedenen Bewusstseinsebenen
erfasst. Weil Dante dies vermochte, darum ist sein Werk
auch heute noch gültig. Das geistige Vermächtnis der Göttlichen
Komödie zielt immer auf die Gegenwart, also auf den
Menschen, der im Hier und Jetzt lebt. Dante sagt selbst, dass
es der eigentliche Zweck seiner Dichtung sei, dem Menschen
den Weg zu einem ganz anderen Leben zu zeigen und zwar
mitten im gegenwärtigen Leben. Die Göttliche Komödie
beleuchtet diesen realen, inneren Weg, den die strebende
Seele einschlagen muss, wenn sie allmählich innerlich erwachen
will.

In einem Brief an einen seiner Gönner, Can Grande della Scala,
nennt Dante die Divina Commedia
„das Lied von der Seele, das zwar im Wortsinn vom Leben nach
dem Tode handle, das aber schon in diesem irdischen Leben
die Menschen aus dem Zustand des Elends zum Zustand der
Harmonie und des Glückes zu führen vermöge.“

(Wird morgen fortgesetzt!)

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