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⚔️ Komturei Monzón (=Montsó, Spanien)

1143 wurde die Burg durch Raimond-Berengar IV. von Katalonien den Templern übereignet, doch erst zehn Jahre darauf gibt es den ersten Hinweis auf einen kleinen Konvent an dem Ort. In den fünfziger Jahren des 12. Jahrhunderts fungierte Monzón als Haupthaus für die Besitzungen in Aragon-Katalonien, und im 13. Jahrhundert wurden hier ebenfalls noch Provinzialkapitel abgehalten: 1212, 1225, 1230, 1234, 1246, 1251 und 1252, sowie 1271. Zu Monzón gehörten Besitzungen und Häuser in Armentera, Chalamera, Cofita, Estiche, Litera, Ribera und Zaidin, sowie die Stadt Monzón selbst. Deren Einwohner waren dem Orden zu militärischen Dienstleistungen verpflichtet, versuchten jedoch mehrfach, sich dieser Verpflichtung zu entledigen. 1292 verlangte der Komtur von Monzón eine Entschädigung für die Verweigerung von Dienstleistungen.

König Jayme I. gewährte unter anderem den Templern von Monzón das Recht auf die Abhaltung eines jährlichen Marktes, der 18 Tage lang dauern sollte – ein Anschub für die wirtschaftliche Aktivität der gesamten Region und eine Erhöhung der Einkünfte der Komturei durch die Erhebung diverser Zölle. Diese Rechte blieben nicht unumstritten und führten 1284 zum Beispiel zu einer Klage der Einwohner von Saragossa, Huesca und Barbastro vor König Pere III.

Zum Teil erhebliche Unstimmigkeiten gab es auch mit dem Weltklerus, insbesondere mit dem Bischof von Lleida, in dessen Diözese Monzón lag. Im Streit um Land und Zehnterhebungen ließ der Bischof schließlich sogar mit militärischer Gewalt Konfiszierungen vornehmen. Bei dieser Unternehmung, die vom Bruder des Bischofs befehligt wurde, wurde ein Templer tätlich angegriffen und ein in Diensten des Ordens befindlicher Sarazene getötet. Der Bischof erklärte seinerseits, Pächter der Templer hätten einen Kleriker getötet, Eigentum sei angemaßt worden. Der Richtspruch, der 1264 vom Abt von Poblet und dem Bischof von Saragossa gefällt wurde, fiel ausgesprochen günstig für die Templer aus, und der infolge der Auseinandersetzungen mit der Exkommunikation belegte Komtur von Monzón wurde absolviert.

1301 kam es zu erneuten Tätlichkeiten, nachdem der Bischof verlangt hatte, die Templer sollten – ebenso wie der übrige Klerus von Lleida – für die Errichtung der dortigen Universität zahlen. Nachdem diese sich weigerten, exkommunizierte sie der Bischof und stellte ihre Ländereien unter Interdikt. Daraufhin vertrieben die Templer den Abst von Sant Esteve und den Vikar der Marienkirche. Der Bischof appellierte an den König, der als erstes für die Rückkehr der verjagten Kleriker sorgte. Dennoch eskalierte die Situation. Die Templer von Monzón beschwerten sich, daß der Bischof von Lleida im Streit über eine Zollerhebung Mitglieder des Ordens (darunter zwei Priester) festgesetzt habe, eine Brücke und mehrere Boote durch Brandsatz zerstört und Untertanen des Ordens verwundet und getötet habe, andere mit Lösegeldforderungen festhalte – wogegen der Bischof jedoch erwiderte, die Templer hätten das gleiche mit seinen Leuten und einer Brücke unter seiner Jurisdiktion getan, sowie die Abtei Sant Esteve geplündert.

Zum Zeitpunkt des Prozesses gegen den Orden wurde Monzón eines der Rückzugsorte für die Templer und gegen die Truppen König Jayme II. verteidigt. Erst im Mai 1309 konnte die Burg erobert werden. Trotz einiger Überbauungen in den folgenden Jahrhunderten, besonders im 17. und 18. Jh., ist sie auch heute noch eines der besterhaltenen Beispiele für die Militärarchitektur der Templer. So ist zum Beispiel die Kapelle erhalten, ein einfacher, tonnengewölbter Saal mit Apsis, und ein weiterer Saalbau mit einer tiefer gelegenen Zisterne – vielleicht das Refektorium der Ordensbrüder.

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