Die Angst überwinden

Im Schatten des Tages zur inneren Stärke finden

„Nun trete in den Schatten des Tages und suche nach der Angst in dir. So du sie nicht mehr findest, strecke deine Hände aus, um sie deinen Nächsten zu reichen auf diesem Weg. Aber so du die Angst in dir noch nicht überwunden, strecke deine Hände aus nach deinem Bruder, nach deiner Schwester, damit diese dir helfen, dich selbst zu überwinden.“

Das Leben kennt nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Sorgen, Unsicherheit und Zweifel sind Wegbegleiter auf dem Pfad eines jeden Menschen. Der Templer wird dazu aufgefordert, diesen Schatten nicht auszuweichen, sondern ihm bewusst entgegenzutreten. In den stillen Momenten, wenn der Tag zur Ruhe kommt, soll er nach der Angst in sich selbst suchen.

Angst ist kein Zeichen von Schwäche – sie ist Teil des Menschseins. Doch sie kann lähmen, uns den Blick verstellen und die innere Freiheit rauben. Der Templer stellt sich mutig der Frage: Wo liegt meine Angst? Wovor fliehe ich? Was hält mich zurück?

Wenn er erkennt, dass die Angst in ihm verblasst ist, dass er seine inneren Fesseln abgelegt hat, dann ist es seine Aufgabe, anderen die Hand zu reichen. Er streckt seine Hände aus, um seine Brüder und Schwestern auf diesem Weg zu begleiten, ihnen Halt zu geben und sie zu ermutigen, ihre eigenen Schatten zu durchschreiten.

Doch auch wenn er merkt, dass die Angst ihn noch hält, bleibt er nicht allein. Der Templer kennt die Kraft der Gemeinschaft. Er streckt seine Hände aus nach seinem Bruder, nach seiner Schwester, bittet um Beistand, um das ehrliche Wort, die helfende Hand, die ihm den Mut gibt, weiterzugehen und sich selbst zu überwinden.

Der Orden lehrt: Niemand muss seinen Weg alleine gehen. Brüderliche Verbundenheit und gegenseitige Hilfe sind die Pfeiler, auf denen der Templer steht. Im Licht wie im Schatten.

Und so wird der Schatten des Tages nicht zum Hindernis, sondern zur Einladung – sich selbst zu erkennen, Ängste abzulegen und gestärkt, Hand in Hand, mit seinen Nächsten weiterzuschreiten.