✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Die Vollendung der Bruderkette

Einheit, Wahrheit und die Freude des Anbeginns

„Dann aber öffne deine Hand, damit der Bruder seine Hand in deine lege, auf dass die Bruderkette sich vollende. So wird sich aus dem Dasein der Quell des Seins eröffnen und aus dem Schweigen deiner Lippen quillt die Wahrheit der Freude des Anbeginns – denn es ist vollbracht.“

Nachdem der Templer den Weg der inneren Läuterung gegangen ist, nachdem er seine Ängste überwunden, seine Zweifel abgelegt und sein Herz gereinigt hat, kommt der Moment der Vollendung: Er öffnet seine Hand.

Dieses Öffnen ist mehr als eine äußere Geste – es ist das Zeichen vollkommener Bereitschaft zur Brüderlichkeit, zur Verbindung im Geiste. Die Bruderkette schließt sich, wenn jeder Bruder seine Hand in die des anderen legt. In diesem Akt des gegenseitigen Vertrauens und der Hingabe wird der Bund des Ordens lebendig, wird zur gelebten Wahrheit.

Und in genau diesem Moment geschieht das, was der Templer sein Leben lang angestrebt hat: Aus dem bloßen Dasein öffnet sich der Quell des Seins. Was vorher Mühsal, Prüfungen und innere Kämpfe waren, verwandelt sich nun in Klarheit, in Einheit, in den Zugang zur höheren Ordnung.

Im Schweigen der Lippen, im Verzicht auf leere Worte, beginnt das Eigentliche zu sprechen: die Wahrheit des Herzens, die Freude des Anbeginns. Es ist die stille, tief empfundene Freude dessen, der erkannt hat, wer er ist – frei, geläutert, verbunden mit seinen Brüdern und Schwestern im Geiste.

Denn es ist vollbracht.
Die Arbeit am eigenen Inneren, das Überwinden der Angst, das Hineinwachsen in die Gemeinschaft und die Öffnung zum Höheren haben ihren Zweck erfüllt: Der Templer ist nicht mehr ein Einzelner, sondern Glied einer unzerbrechlichen Kette, eingebunden in den großen Strom des Seins.

In diesem Moment schließt sich der Kreis – das Streben mündet in Frieden, die Prüfung in Freude, der Weg in Erfüllung.

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