✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

Eigentlich wollen wir nicht über Politik schreiben …

Unser Weg als Templer richtet sich nach höheren Werten, nach innerer Meisterschaft, nach Gerechtigkeit und Wahrheit. Doch manchmal reizt es uns zu sehr, den Schleier zu lüften und die Dinge beim Namen zu nennen. Denn die Welt, in der wir leben, ist auch die Bühne, auf der unser geistiger Kampf stattfindet.

Wir sehen mit scharfem Blick, dass die Berater unserer Politiker sehr wohl wissen, welche Maßnahmen in unserer heutigen Situation notwendig wären. An Einsicht mangelt es nicht – wohl aber an Mut. Unsere gewählten Politiker scheuen unpopuläre Schritte, denn das oberste Ziel scheint für viele nicht mehr das Wohl des Volkes zu sein, sondern die Wiederwahl. So bleibt man lieber möglichst lange am „Futtertrog“ sitzen, anstatt der Verantwortung gerecht zu werden, die man übernommen hat.

Ein Beispiel ist der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder. Er wusste, dass einschneidende Reformen unvermeidbar waren, und er hat sie umgesetzt – gegen den Widerstand und gegen die Stimmung im Volk. Diese unpopulären Maßnahmen haben ihn schließlich die Wiederwahl gekostet. Ein ehrliches Beispiel für den Preis, den man bezahlt, wenn man das Notwendige tut, anstatt das Bequeme.

Doch blicken wir zurück: Schon vor über 30 Jahren war bekannt, dass unsere Staaten in einer Verschuldungsspirale gefangen sind, aus der sie nie wieder herausfinden werden. Damals schrieb ich im Who is Who Magazin einen Artikel, in dem ich die erschreckende Dimension der Staatsverschuldung in anschauliche Bilder fasste. Deutschland hatte zu jener Zeit rund 570 Milliarden Mark Schulden. Um diese Zahl greifbarer zu machen, stellte ich eine einfache Rechnung auf:
Man könnte 1000-Mark-Scheine eng aneinanderreihen, wie Fliesen, und damit eine zweispurige Autobahn von München bis Köln in beiden Richtungen vollständig bedecken.

Heute, drei Jahrzehnte später, sprechen wir nicht mehr von Milliarden, sondern von Billionen. Die Staatsverschuldung Deutschlands beträgt rund 2,5 Billionen Euro – das sind etwa 60 % des Bruttoinlandsprodukts. Und dennoch gilt Deutschland im internationalen Vergleich als „moderat“ verschuldet.

Das lässt tief blicken. Denn was früher als alarmierend galt, wird heute als normal und tragbar dargestellt. Die Dimensionen sind so gigantisch geworden, dass der normale Bürger sie kaum noch begreifen kann. Dabei wissen wir: Diese Schulden werden niemals zurückgezahlt. Sie sind ein bleibender Schatten auf der Zukunft kommender Generationen.

Wir Templer glauben nicht an billige Lösungen oder an das Verschleiern von Wahrheiten. Die Geschichte lehrt uns, dass Völker nur dann stark sind, wenn ihre Führer bereit sind, Opfer zu bringen – und das Volk mitzunehmen in einer Haltung der Verantwortung.

Vielleicht reizt es uns deshalb, manchmal doch über Politik zu schreiben. Nicht, um Partei zu ergreifen, sondern um aufzuzeigen, dass Wahrheit, Mut und Opferbereitschaft die eigentlichen Tugenden sind, die jede Führung – ob im Staat, in einer Gemeinschaft oder im eigenen Leben – auszeichnen sollten.

Denn ohne diese Tugenden bleibt Politik ein Schauspiel, bei dem das Wohl des Volkes immer wieder zugunsten persönlicher Machtinteressen geopfert wird.

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