Ein Templer-Gedicht

Die Bruderkette 

Ein Band aus Stahl ist leicht zerbrochen,
doch das, was Herz an Herz versprochen,
bleibt stark in Zeit und Dunkelheit –
die Bruderkette hält und schreit:

„Du bist nicht allein auf deinem Pfad,
der Templer steht, wenn andre flieh’n.
Ein Bruder reicht dir seine Tat,
sein Wort, sein Licht – in Sturm und Ziehn.“

Ob jung, ob alt, ob fern, ob nah –
die Kette reicht durch jedes Jahr.
Sie trägt, sie stärkt, sie hält dich fest,
wenn Zweifel kommt und du nicht lässt.

Ein stiller Blick, ein festes Ja,
ein Schultergriff, ganz wunderbar –
kein Schwur ist laut, kein Lied ist groß,
doch echte Treue bleibt stets los.

Denn diese Kette aus Vertrauen
kann selbst durch finst’re Zeiten bauen.
Sie ist kein Schmuck, sie ist kein Stein –
sie ist der Geist: gerecht, nicht klein.

So stehen wir, wie einst bereit,
im Kreis aus Licht und Ewigkeit.
Ein Bruder fällt, wir tragen mit –
die Bruderkette gibt uns Schritt.