Gedanken am 9. November
Der Apostel Paulus erreichte einen Grad der Weisheit, von
dem aus er wahrheitsgemäß sagen konnte: »Ich sterbe täglich
« (1. Korinther 15, 31). Damit wir jeden Tag offenen
Geistes und offenen Herzens begrüßen können, müssen alle
unsere gestrigen Rechnungen beglichen sein. Je mehr Angelegenheiten
wir unerledigt lassen, desto mehr seelische
Energie müssen wir für sie aufwenden, wodurch uns um so
weniger Kreativität, Willenskraft und Weisheit für die konkret
anstehenden Aufgaben verbleiben. Schließen wir unsere
Beziehimg zu Menschen, die gestorben sind, bewußt ab,
wird Energie freigesetzt, die wir für die Erfüllung unserer
Lebensaufgabe benötigen. Dann können wir uns darauf konzentrieren,
uns von den Gespenstern unserer eigenen früheren
Handlungen zu befreien, die wir noch nicht betrauert,
angenommen und in Weisheit verwandelt haben.
Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten im Frieden des Gebets der Sammlung
oder der Shamatha-Vipassana-Meditation. Richte deine
Aufmerksamkeit nach hinten, auf das Westliche Tor deines Körpertempels.
Rufe Raphael an, daß er dir helfe, dir aller etwaigen
Irrtümer oder erfolglos gebliebenen Vorhaben bewußt zu werden,
an denen du noch mit einem Gefühl des Bedauerns hängst. Für
heute ist es genug, wenn du feststellst, was es da alles gibt, für die
Lernerfahrung, die dieses »Alles« dir ermöglicht, dankst und
gelobst, es zum Wohl aller Wesen aufzuarbeiten.