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Die alten Templer und die Frauen

Die Templer, auch bekannt als der Orden der armen Ritter Christi und des Tempels von Salomon, waren ein mittelalterlicher christlicher Militärorden, der im Jahr 1119 gegründet wurde. Der Orden war ursprünglich gegründet worden, um Pilger auf ihrem Weg ins Heilige Land zu schützen. Über die Jahrhunderte wuchs der Einfluss und Reichtum der Templer erheblich. Ihre Haltung gegenüber Frauen ist ein interessantes Thema, das in der Forschung oft diskutiert wird.

Frauen und die Templer: Ein ambivalentes Verhältnis
Die Regeln und Vorschriften des Templerordens spiegeln eine komplexe und ambivalente Haltung gegenüber Frauen wider. Die Templer, die das Ideal des Rittertums und des klösterlichen Lebens kombinierten, lebten nach einer strengen Ordensregel, die eine klare Distanz zu Frauen vorschrieb. Diese Regel, die auf den Statuten des heiligen Bernhard von Clairvaux basierte, legte großen Wert auf Keuschheit und Disziplin, ähnlich wie in anderen monastischen Orden.

Keuschheit und Distanz
Die Templer waren verpflichtet, ein keusches Leben zu führen. Die Ordensregel betonte, dass der Kontakt zu Frauen vermieden werden sollte, um Versuchungen und mögliche moralische Schwächen zu verhindern. Dies schloss nicht nur romantische und sexuelle Beziehungen aus, sondern auch jeglichen engen sozialen Kontakt. Frauen war es verboten, die Kommenden (die Niederlassungen der Templer) zu betreten, um die Ritter von möglichen Versuchungen fernzuhalten.

Ein berühmtes Zitat aus der Ordensregel lautet: „Ein Ritter des Tempels darf keiner Frau einen Kuss geben, auch nicht seiner Mutter oder Schwester.“ Diese strikte Regelung sollte die Ritter vor jeder Art von Versuchung schützen und ihre Hingabe an den geistlichen und militärischen Dienst sicherstellen.

Frauen in der Umgebung der Templer
Obwohl Frauen offiziell vom Leben innerhalb der Templerkommenden ausgeschlossen waren, spielten sie dennoch eine Rolle in der Umgebung des Ordens. Viele Templer stammten aus adeligen Familien, und weibliche Angehörige unterstützten den Orden oft finanziell und logistisch. Adelige Frauen stifteten Land und Güter an die Templer und trugen so indirekt zu ihrem Wohlstand und ihrer Macht bei.

Einige Frauen traten auch als Schirmherrinnen auf und gewährten den Templern Schutz und Unterstützung. In manchen Fällen übernahmen Witwen oder unverheiratete Frauen die Verwaltung von Besitztümern, die den Templern übergeben worden waren.

Die Rolle von Nonnen und weiblichen Mitgliedern
Interessanterweise gab es auch Fälle von Frauen, die eine Art assoziiertes Mitglied des Templerordens wurden. Historische Dokumente belegen, dass einige Frauen als „Donaten“ (Schwestern des Hauses) in den Dienst der Templer traten. Diese Frauen lebten in der Nähe der Kommenden und unterstützten den Orden durch Gebet und andere geistliche Aktivitäten, ohne jedoch die strengen Ordensgelübde abzulegen.

Die Haltung der Templer gegenüber Frauen war geprägt von der Notwendigkeit, strenge Disziplin und Keuschheit zu wahren, um ihre geistliche und militärische Mission zu erfüllen. Während der direkte Kontakt zu Frauen innerhalb der Kommenden streng reglementiert war, spielten Frauen dennoch eine wichtige Rolle im Umfeld des Ordens. Sie trugen durch Schirmherrschaft, Spenden und in einigen Fällen durch direkten Dienst zur Unterstützung und zum Erfolg der Templer bei.

Insgesamt zeigt die Geschichte der Templer eine ambivalente Haltung gegenüber Frauen, die sowohl Distanz und Vorsicht als auch Anerkennung und Unterstützung umfasste. Dies spiegelt die komplexen sozialen und religiösen Normen des Mittelalters wider, in denen die Templer operierten.

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