✠ Blog des ALTEN SOUVERÄNEN TEMPLER ORDENS (ASTO) ✠

Religion darf keinen Hass schüren

Papst Franziskus hat diesen Mittwoch eine Gruppe von Exil-Afghanen im Vatikan empfangen. In seiner Ansprache ging er auf die schwierige und tragische Geschichte Afghanistans ein und betonte die Notwendigkeit von Dialog und gegenseitigem Respekt für ein friedliches Zusammenleben.

Das Kirchenoberhaupt unterstrich die Rolle der Religion als Werkzeug zur Förderung des Friedens und der Gerechtigkeit. Er bedauerte jedoch, dass Religion oft missbraucht werde, um Hass und Gewalt zu schüren. „Es ist daher unerlässlich, dass alle die Überzeugung reifen lassen, dass man im Namen Gottes nicht Verachtung, Hass und Gewalt schüren darf,“ mahnte Franziskus.

Weiter betonte der Papst: „Ich ermutige Sie daher, in Ihrem edlen Bestreben fortzufahren, religiöse Harmonie zu fördern und daran zu arbeiten, die Missverständnisse zwischen den verschiedenen Religionen zu überwinden, um so einen Weg des vertrauensvollen Dialogs und des Friedens zu schaffen.“

Der Papst erinnerte auch an das Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen, das er 2019 mit dem Großimam von Al-Azhar unterzeichnet hat. Auch darin bekräftigen die Religiösenverteter, dass Religionen niemals zum Krieg aufwiegeln und auch nicht zu Gewalt oder Blutvergießen auffordern sollten.

Herausforderungen und Hoffnungen
Franziskus wies zudem auf die komplexe ethnische und politische Situation in Afghanistan und der Grenzregion zu Pakistan hin. Afghanistan habe in den letzten Jahrzehnten eine komplizierte und tragische Geschichte erlebt, die von anhaltenden Kriegen und blutigen Konflikten geprägt gewesen sei. Diese Herausforderungen hätten es es oft schwierig gemacht, stabile und gerechte Verhältnisse zu schaffen.

„Die Instabilität, die militärischen Operationen mit ihrer Zerstörung und ihrem Tod, die inneren Spaltungen und die Hindernisse, einige grundlegende Rechte anerkannt zu bekommen, haben viele dazu gebracht, den Weg ins Exil zu gehen,“ zog der Papst Bilanz.

Momente der Einheit
Franziskus teilte auch eine persönliche Erfahrung aus der Zentralafrikanischen Republik, wo er in einer Moschee gebetet und die Leiter der islamischen und christlichen Gemeinschaften zusammengebracht hat.

„Ich zog die Schuhe aus und ging dort beten“, erzählte der Pontifex. „Und dann stieg der Leiter der Gemeinschaft in mein Papamobil und wir besuchten weitere Gemeinschaften, sowohl die islamische, als auch die protestantische und die katholische. Und das verbindet, das verbindet so sehr…“

Appell an die afghanische Gemeinschaft
Zum Abschluss seiner Ansprache ermutigte Papst Franziskus die afghanische Gemeinschaft mit folgenden Worten: „Möge der allmächtige und barmherzige Gott die Regierenden und die Völker bei der Schaffung einer Gesellschaft unterstützen, in der allen volle Bürgerrechte in der Gleichheit der Rechte zuerkannt werden; wo jeder nach seinen Gebräuchen und seiner Kultur leben kann, in einem Rahmen, der die Rechte aller berücksichtigt, ohne Übergriffe oder Diskriminierungen.”

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