Sturz im Alter
Alles über Ursachen, Folgen und Prävention
Im Alter steigt das Risiko zu stürzen – oftmals mit gravierenden Folgen. Doch mit gezielten Maßnahmen können viele Unfälle vermieden werden. Bewegung, Hilfsmittel und eine sichere Wohnumgebung sind die Schlüssel, um Mobilität und Lebensqualität zu bewahren.
Das Wichtigste in Kürze
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Das Risiko eines Sturzes nimmt mit zunehmendem Alter deutlich zu.
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Bewegung, Muskelaufbau und Gleichgewichtsübungen sind die beste Vorbeugung.
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Das Zuhause sollte barrierefrei und sicher gestaltet werden.
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Hilfsmittel wie Rollator, Gehstock oder Haltegriffe geben Sicherheit.
Was versteht man unter einem Sturz?
Ein Sturz ist ein unfreiwilliges, plötzliches und unkontrolliertes Fallen auf eine tiefere Ebene – egal ob aus dem Sitzen, Liegen oder Stehen. Gerade bei älteren Menschen kann dies schwerwiegende Folgen haben: Brüche, Krankenhausaufenthalte oder sogar ein Umzug ins Pflegeheim.
Zahlen zeigen: Bereits 26 % der Menschen zwischen 65 und 79 Jahren stürzen mindestens einmal pro Jahr. Ab 80 Jahren steigt die Quote auf 33 %. Besonders gefährlich sind wiederholte Stürze – und die Todesrate ist hoch: In der Schweiz sterben jährlich rund 1.700 Menschen an den Folgen von Sturzunfällen, 95 % davon Senioren.
Ursachen für Stürze im Alter
Die Gründe sind vielfältig und oft miteinander verknüpft:
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Muskelabbau und Schwäche
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Gleichgewichts- und Gangstörungen
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Sehschwächen
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Arthritis und Gelenkprobleme
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Demenz und Sturzangst
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Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Blutdrucksenker, Beruhigungsmittel)
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Umweltfaktoren wie rutschige Böden, Teppichkanten oder schlechte Beleuchtung
Bewegung schützt vor Stürzen
Der alte Spruch „Wer rastet, der rostet“ gilt besonders im Alter. Bewegung hält Muskeln und Gelenke aktiv, verbessert die Koordination und gibt Sicherheit. Schon sechs Wochen Gleichgewichtstraining zeigen laut Studien deutliche Wirkung.
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Krafttraining: zum Erhalt der Muskulatur
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Balance-Übungen: zur Stabilisierung des Standes
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Spaziergänge und leichte Sportarten: für Kondition und Lebensfreude
Viele Gemeinden bieten Seniorensportkurse an, die speziell auf Muskelaufbau und Gleichgewicht abzielen.
Sturzprävention im Alltag
Zur Sturzprophylaxe gehören mehrere Bereiche:
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Risikofaktoren erkennen (z. B. Schwindel, Medikamente, Sehschwäche)
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Wohnumgebung sichern: lose Teppiche entfernen, Haltegriffe anbringen, Stolperfallen beseitigen
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Hilfsmittel nutzen: Rollator, Gehstock, Hüftprotektoren, Handläufe
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Training und Physiotherapie: um Kraft und Mobilität zu fördern
Beispiel: Schon das Tragen von geschlossenen, festen Schuhen kann das Risiko erheblich senken. Ebenso können Haltegriffe im Bad oder rutschfeste Matten Stürze verhindern.
Hilfsmittel, die Sicherheit geben
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Gehstock: Entlastet einseitig betroffene Gelenke.
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Rollator: Gibt beidseitige Stabilität, bietet Sitzmöglichkeit und Stauraum.
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Hüftprotektoren: Spezielle Schutzunterwäsche, die bei einem Sturz Knochenbrüche verhindern kann.
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Haltegriffe & Handläufe: Besonders wichtig im Badezimmer und an Treppen.
Wichtig: Hilfsmittel sollten von Fachleuten angepasst und erklärt werden – nur so bringen sie die gewünschte Sicherheit.
Angst vor Stürzen überwinden
Viele Senioren entwickeln nach einem Sturz eine Sturzangst, die sie in ihrer Bewegung einschränkt. Das führt paradoxerweise zu noch größerer Unsicherheit. Abhilfe schaffen:
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Regelmäßige Balance- und Muskelübungen
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Nutzung von Hilfsmitteln
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Begleitung durch Freunde, Angehörige oder Sportgruppen
Fazit
Stürze im Alter sind kein unausweichliches Schicksal. Mit Bewegung, Training, sicheren Wohnräumen und geeigneten Hilfsmitteln können sie in vielen Fällen verhindert werden. Wer aktiv bleibt, gewinnt nicht nur Sicherheit, sondern auch Lebensfreude und Selbstständigkeit.
