Theologe kritisiert religiöse Narrative bei Trump-Einführung
Der deutsche Theologe Benjamin Dahlke betont zur religiösen Rede bei der Amtseinführung Donald Trumps am Montag: Politische Entwicklungen seien bei der Vereidigung umstandslos mit Gottes Handeln identifiziert worden. Das sei gefährlich in einer liberalen Demokratie, die von wechselnden Mehrheiten lebe.
Dahlke zeigte sich verwundert, dass bei der Feier am Montag in erster Linie christliche und vor allem katholische Würdenträger zu Wort kamen. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass Muslime, Hindus und Buddhisten, von denen es immerhin auch viele gibt, angemessen berücksichtigt wurden“, so der Theologe.
Gebete für den neuen Präsidenten
Durchgehend seien die USA als ein christliches, auf Gott vertrauendes Land vorgestellt worden – obwohl die Zahl der Konfessions- und Religionslosen immer mehr wachse.
Bei der Amtseinführung Trumps in der Rotunde des Kapitols von Washington am Montag hat unter anderem Kardinal Timothy Dolan von New York ein Gebet gesprochen. Dahlke ist seit 2021 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.