Welche Helme trugen die Templer
Ein oft diskutiertes Thema ist ihre Rüstung, insbesondere die Helme, die sie trugen. Historisch betrachtet, entwickelte sich die Helmausstattung der Templer im Laufe der Jahrhunderte entsprechend den Anforderungen des Kampfes und den technischen Fortschritten in der Rüstungsherstellung. Doch welche Helme trugen die Templer tatsächlich und wie unterschieden sie sich von denen anderer Ritter?
1. Der Nasalhelm (Topfhelm der frühen Kreuzzüge)
Zu Beginn des Templerordens, der im Jahr 1119 gegründet wurde, trugen die Templer wie viele ihrer Zeitgenossen den Nasalhelm, auch als normannischer Helm bekannt. Dieser Helmtyp, der bereits im 10. Jahrhundert verbreitet war, zeichnete sich durch seine charakteristische schmale Nasenschiene aus, die den Nasenbereich schützte. Der Nasalhelm war kuppelförmig und bot einfachen, aber effektiven Schutz gegen Hiebe und Pfeilangriffe.
Die Verwendung des Nasalhelms dominierte das frühe 12. Jahrhundert und fand sich bei den Templern ebenso wie bei anderen europäischen Rittern. Die Form des Helms erlaubte gute Sicht und relative Bewegungsfreiheit, war jedoch in intensiven Kämpfen nicht immer ideal. Die fehlende Rundumabdeckung machte den Nasalhelm weniger schützend im Vergleich zu späteren Helmtypen.
2. Der Große Helm oder Topfhelm (13. Jahrhundert)
Im 13. Jahrhundert wurde die Helmausrüstung der Templer deutlich weiterentwickelt, als die Bedrohungen und Kampftaktiken des Nahen Ostens zunehmend anspruchsvoller wurden. Der Große Helm, auch als Topfhelm bekannt, wurde zum Markenzeichen vieler Kreuzfahrer und Templer. Dieser Helm hatte eine zylindrische Form mit einem flachen oder leicht gewölbten Oberteil und bot den Vorteil eines vollständigen Schutzes des Kopfes. Durch das geschlossene Design war das Gesicht und der Kopf des Ritters optimal geschützt.
Die Öffnungen für die Augen und der begrenzte Luftaustausch machten den Topfhelm allerdings in heißen Klimazonen weniger komfortabel. Gerade im Nahen Osten führten diese Einschränkungen oft dazu, dass die Helme in Pausen oder abseits des direkten Kampfgeschehens abgenommen wurden. Auch die Sicht war durch den engen Sehschlitz stark eingeschränkt. Trotzdem bot der Topfhelm erheblichen Schutz und galt deshalb als unverzichtbarer Teil der Templerausrüstung in dieser Zeit.
3. Der Kübelhelm (14. Jahrhundert)
Der Kübelhelm ist eine Weiterentwicklung des Topfhelms und fand erst in den späteren Jahren des Templerordens Einzug. Durch seine runde Form und den besseren Sitz am Kopf war er im Vergleich zum zylindrischen Topfhelm angenehmer zu tragen und bot gleichzeitig guten Schutz. Der Kübelhelm besaß eine abgerundete Form, die Schläge besser ablenkte, und hatte größere Luftlöcher, die das Atmen erleichterten.
Obwohl der Templerorden im Jahr 1312 aufgelöst wurde und dieser Helmtyp in den letzten Jahren des Ordens nur begrenzt genutzt wurde, zeigen historische Darstellungen von anderen Ritterorden, dass der Kübelhelm wahrscheinlich auch unter den Templern langsam in Gebrauch kam, bevor der Orden sein Ende fand.
4. Der Kettenhaubenhelm und der Cervelliere (Unterhelm)
Unter den eigentlichen Helmen trugen die Templer oft eine Kettenhaube, die aus ringförmig verbundenen Metallringen bestand und den gesamten Kopf inklusive Nacken und Schultern bedeckte. Diese Kettenhaube, auch als Helmkragen bezeichnet, bot zusätzlichen Schutz gegen Schnitte und stumpfe Schläge und wurde meist unter dem Topf- oder Kübelhelm getragen.
Zusätzlich nutzten Templer häufig die Cervelliere, einen kleineren, eng anliegenden Metallhelm, der oft unter der Kettenhaube getragen wurde oder als alleiniger Kopfschutz diente. Dieser Unterhelm war besonders nützlich in Situationen, in denen ein großer Helm unpraktisch war oder Beweglichkeit und Gewicht eine entscheidende Rolle spielten. Die Cervelliere bot einen soliden Grundschutz und ließ sich bei Bedarf schnell auf- und absetzen.
5. Das Kreuz als Erkennungszeichen
Ein wichtiges Detail bei der Helmgestaltung der Templer war das Kreuz, das als Symbol des Glaubens und der Hingabe diente. Oft wurde dieses Kreuz auf die Stirnseite der Helme gemalt oder eingraviert. Auch wenn es den Helm nicht schützte, stärkte es die Moral und den Zusammenhalt der Templer als eine religiöse Kampfgemeinschaft, die das Kreuz als ihr zentrales Symbol betrachtete.
Zusammenfassung
Die Helme der Templer entwickelten sich von den offenen Nasalhelmen über die geschlossenen Topf- und Kübelhelme hin zu verschiedenen Schutzkombinationen aus Kettenhaube und Cervelliere. Jeder Helmtyp spiegelte die Kampferfahrungen und taktischen Notwendigkeiten der jeweiligen Zeit wider und bot den bestmöglichen Schutz für den Orden, der in unzähligen Schlachten an vorderster Front stand.